Kooperation kommt in Wülfrath ins Rollen
Niederbergisches Museum und Wuppertaler Museum auf der Hardt eröffneten Ausstellung.
Wülfrath. Es ist eine nette, überschaubare Runde kulturell interessierter Menschen, die sich bei der Vernissage im Niederbergischen Museum zusammengefunden hat. Und zur großen Freude von Mitarbeiterin Karin Fritsche sind es nicht nur Wülfrather, auch einige Wuppertaler haben den Weg ins Nachbarstädtchen gefunden. „Genau darum geht es in unserem Projekt ,Zu Gast bei…’“, erklärt Karin Fritsche bei ihrer Eröffnungsansprache, „wir wollen den Horizont erweitern, wir wollen die Kultur in den jeweiligen Nachbarstädten noch mehr füreinander öffnen.“
Ein Gläschen Sekt, Orangensaft, ein Wasser, ein paar Snacks, dazu kurze musikalische Untermalungen durch den Wuppertaler Klarinettisten André Enthöfer — es ist eine harmonische, ruhige Ausstellungseröffnung, die Mitarbeiter der beiden beteiligten Museen finden ehrliche warme Worte füreinander. „Die Kooperation hat von Anfang an prima geklappt“, schwärmt Karin Fritsche, der Wuppertaler Kurator kann sich dem nur anschließen. „Es ist ein Austausch, der schon jetzt enorm viel gebracht hat, es ist eine absolut passende Partnerinstitution.“ Der Arbeitskreis Bergischer Museen hatte bereits 2016 die Idee entwickelt, dass jeweils zwei Häuser kooperieren und Teile ihrer Ausstellungen gegenseitig präsentieren. Wülfrath und Wuppertal hatten schnell gemerkt: Es gibt nicht nur einen Konsens, der verbindet. „In Wuppertal geht es um die Präsentation der Missionarsarbeit im 19. Jahrhundert, wir zeigen in unserem Haus, wie in etwa diese Menschen, die nach Afrika oder Asien gingen, vorab hier im Bergischen Land gelebt haben“, lässt Karin Fritsche die interessierten Zuhörer wissen; und: „Wir haben hier in unserem Haus eine Zinngießerei, die ursprünglich aus Wuppertal kommt. Sie sehen, es gibt einige Berührungspunkte.“
Noch ein Schluck Sekt, dann dürfen die Besucher endlich einen Blick auf die Gastausstellung werfen, erfahren, dass 1830 die erste rheinische Missionsstation 300 Kilometer von Kapstadt entfernt gegründet wurde, dass 1842 die Missionsarbeit auch in Namibia begann und dort im Jahr 1922 die erste kirchliche Lehrerbildungsstätte entstand. Sie betrachten Landesfahnen der Missionsländer und holzgeschnitzte Figuren.
„Ich finde das generell eine wunderbare Idee, auf diese Art und Weise Museen miteinander zu verbinden. Kultur ist ein so hohes Gut, und man sollte früh damit beginnen, bereits Kindern diese Welt zu öffnen“, sagt eine ehemalige Lehrerin, ein anderer Besucher ist der gleichen Meinung. „Es wurde auch wirklich Zeit, dass nun endlich mal dieses 2016 ins Leben gerufene Projekt erstmalig umgesetzt wurde.“
Die Abschlussveranstaltung findet am 1. Juli im Museum an der Hardt in Wuppertal statt — mit einer Bergischen Kaffeetafel, auf der natürlich eins garantiert nicht fehlen darf: die Dröppelminna — alles aus dem Hause Niederbergisches Museum in Wülfrath.
Es sind bereits weitere Veranstaltungen im Rahmen der Austauschveranstaltungen geplant. Informationen sind online zu finden:
niederbergisches- museum.de