Wülfrath Freies W-Lan in der Medienwelt

Wülfrath · Die Freifunker Neanderland arbeiten weiter an der Vernetzung der Innenstadt. Sie werden dabei von Anja Haas von der Stadtverwaltung unterstützt.

Die Medienwelt ist derzeit geschlossen. Bei der Eröffnung am 4. Oktober können die Besucher das freie W-Lan testen. Foto: Stefan Fries

Foto: WZ/Fries, Stefan (fri)

Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Die Freifunker Neanderland haben nun auch die Wülfrather Medienwelt mit freiem W-Lan versorgt. Das berichtete gestern Jörg Kahm, Vorstand des Fördervereins Freifunk im Neanderland, im Gespräch mit der WZ. „Wir haben innen zwei Router angeschlossen, der DSL-Anschluss funktioniert jetzt“, sagt Jörg Kahm. „In diesem Fall war es einfach, weil die Medienwelt ein Bürogebäude ist und somit die Infrastruktur bereits vorhanden“, erklärt der Freifunker.

Später soll noch ein weiterer Router an der Außenfassade des Gebäudes angebracht werden, aber erst, wenn diese erneuert worden ist. Die bisherigen Kosten in Höhe von 200 Euro hat der Förderverein Medienwelt übernommen. Für den Außenrouter kommen dann noch 100 Euro hinzu. Die Medienwelt wird am 4. Oktober wieder eröffnet.

Aktuell laufen Gespräche mit Geschäftsleuten der Innenstadt

Auch Anja Haas von der Wirtschaftsförderung zeigt sich zufrieden. „Das ist das erste städtische Gebäude in der Innenstadt, das mit freiem W-Lan versorgt wurde.“ Bisher hatte es dieses Angebot nur im Zeittunnel gegeben. „Die Wirtschaftsförderung hat zusammen mit den Freifunkern die Stellen in der Fußgängerzone ermittelt, die dafür besonders günstig sind“, so Anja Haas weiter. Aktuell spreche man mit den Geschäftsleuten, ob Interesse an der Einrichtung von freiem W-Lan bei ihnen besteht. Anja Haas übernimmt dabei als „Türöffnerin“ die ersten Gespräche mit den Geschäftsleuten, bei Interesse ist dann Jörg Kahm zur Stelle, um die technischen Details zu klären.

„Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv“, sagen Anja Haas und Jörg Kahm unisono. Die Hotspots sollen im Zickzack durch die Fußgängerzone, die Wilhelmstraße und Schwanenstraße verteilt werden, damit der Empfang entsprechend gut in dem gesamten Bereich ist. Aktuell steht ein Gespräch mit einer Geschäftsfrau von der Schwanenstraße an, verrät der Freifunker, weitere werden folgen.

Jörg Kahm kümmert sich auch gleichzeitig um Fördermittel. Erst kürzlich hatte er ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Düsseldorfer Staatskanzlei. Diese kümmert sich um die Vergabe des Fördertopfes „Freifunk NRW“. „Geld ist in diesem Fördertopf ausreichend vorhanden“, sagt Jörg Kahm. Er muss nun eine Liste mit Standorten und der benötigten Hardware erstellen. Das geht erst, wenn alle Gespräche mit den Geschäftsleuten abgeschlossen sind. „Die Fördermittel werden dann innerhalb von vier bis acht Wochen bewilligt“, weiß der Freifunker. Da das freie W-Lan für die Bürger gedacht ist und der Bereich Innenstadt abgedeckt werden soll, rechnet er fest mit einer Bewilligung. „Das gesamte Budget bewegt sich zwischen 1500 und maximal 2000 Euro“, so die Rechnung von Jörg Kahm. Die Mittel sollten dann im kommenden Jahr fließen.

Die Freifunker haben bereits 19 Router in Wülfrath installiert

Die Freifunker Neanderland haben mittlerweile 19 Router in Wülfrath installiert, davon sind 17 online. Neben der Medienwelt haben sie nun auch die Volksbank mit Routern versorgt, die allerdings nicht von den Freifunkern, sondern der hauseigenen IT angeschlossen werden. Das Geldinstitut hat auch in Filialen in Velbert und Mettmann die Hilfe der Freifunker in Anspruch genommen.

Dass dieses Angebot von den Bürgern gerne genutzt wird, beweisen Zahlen, die die Freifunker im Internet veröffentlicht haben. Täglich sind um Zentrum rund 80 Leute zeitgleich vernetzt. „Das durchschnittliche Datenvolumen beträgt jenseits der 90 Gigabites, was wiederum dem Monatsverbrauch einer vierköpfigen Familie entspricht“, sagt Jörg Kahm nicht ohne Stolz. Er und seine Mitstreiter werden die Erfolgsgeschichte fortführen.