Freiwilligen Forum: Gerd Bohnen hat beim Ehrenamt den Überblick

Wer sich in der Stadt ehrenamtlich engagieren will, wendet sich an Gerd Bohnen.

Wülfrath. Eigentlich wollte Gerd Bohnen (72) vor acht Jahren im Seniorenrat mitarbeiten. Weil den Velberter, der erst 1998 nach Wülfrath gezogen war, aber noch niemand so richtig kannte, wurde er nicht gewählt. Daraufhin sprach ihn der damalige Wülfrather Sozialamtsleiter an. „Er sagte“, erinnert sich Bohnen, „er habe was Besseres für mich.“ Bohnen wurde überredet, zusammen mit Rainer Rompf das Freiwilligen Forum aufzubauen.

Rainer Rompf ist im vergangenen Jahr gestorben. Bohnen ist seitdem allein für das Forum zuständig. „Ich komme gut zurecht“, sagt er. Und nach acht Jahren hat der Rentner den Spaß an seinem ehrenamtlichen Job noch nicht verloren. Und er macht ihn gut, sagt Sozialamtsleiter Mike Flohr. „Deshalb planen wir mit Herrn Bohnen noch 20 Jahre“, sagt er.

Jeden Montag sitzt der Rentner im Rathaus und wartet darauf, dass sich jemand bei ihm meldet. „Mich rufen Vereine und Organisationen an, die Hilfe brauchen, oder Menschen, die im Ruhestand etwas ehrenamtliches tun wollen“, sagt Bohnen. Im Laufe der Jahre hat er so 100 Helfer an Altenheime, Schulen oder in andere Einrichtungen vermittelt.

lief das Geschäft mühsam. „Wir haben an die 100 Vereine und Organisationen angeschrieben. Es gab keine Resonanz.“ Doch Bohnen und Rompf blieben hartnäckig. „Wir sind dann auf die Leute zugegangen. Dann lief’s allmählich an.“ Meistens sind es Rentner oder Menschen im Vorruhestand, die sich beim Freiwilligen Forum melden. Nach einem persönlichen Gespräch begleitet Bohnen die Helfer dann sogar zu ihrer neuen Wirkungsstätte.

Der Versuch, auch Schüler für die ehrenamtliche Arbeit zu begeistern, schlug vor Jahren fehl. Bohnen war in allen Schulen, aber es meldete sich niemand. Neubürger können im Ehrenamt Kontakte knüpfen Schmunzeln muss Bohnen, wenn er an den Besuch der alten Dame denkt, die plötzlich in seinem Büro auftauchte.

Auf seine Frage, wie er ihr helfen könne, sagte sie, sie suche einen Mann. „Ich hab’ ihr gesagt, den habe ich gerade nicht im Regal“, sagt Bohnen. Vor allem für Neubürger biete die ehrenamtliche Arbeit eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, Menschen kennenzulernen, erklärt er und wirbt fürs ehrenamtliche Engagement.