Kinder suchen Kontakte beim Besuch im Hühnerstall

Beim städtischen Ferienspaß stehen die Kinder auf dem Örkhof „Mit Ziege, Schwein und Kuh auf du und du“.

Sarah (8) kennt keine Berührungsängste beim Besuch im Hühnerstall. Sie war schon öfter bei Ferienaktionen auf dem Örkhof dabei. Auch die Tiere sind den Kontakt mit Kindern gewohnt.

Foto: Bahrmann, Simone (simb)

Velbert. Olga ist der heimliche Star auf dem Örkhof in Velbert-Langenberg. Vor allem Kinder lieben das mit einem Kuhfell bedeckten Gestell. An der Euter-Attrappe können sie das Melken lernen. Dass Olga nur Wasser und keine Milch gibt, ist dabei nebensächlich. „Dürfen wir Olga melken“, fragt Gavin (7). Er nimmt am zweitägigen städtischen Ferienspaß „Mit Ziege, Schwein und Kuh auf du und du“ auf dem Biohof teil. Insgesamt sind es 16 Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren, die im Windrather Tal einen Einblick in die Landwirtschaft erhalten.

Das ist nach Aussage von Heike Adelberger von der Gemeinnützigen Hofschaft Örkhof das Ziel der Ferienaktion. Die bietet der Verein unter dem Motto „Bauernhof zum Anpacken“ seit nunmehr zehn Jahren an. Anpacken heißt auf dem Örkhof anfassen, begreifen und streicheln. „Die kleinen Zicklein“ haben es Sarah (8) besonders angetan, „weil die so lustig sind“. Und „die vielen Kühe“ (Luis, 7) sind bei den jungen Gästen sehr beliebt.

Das gilt insbesondere für Wroni, die mit elf Jahren älteste Kuh auf dem Hof. „Sie ist sehr geduldig“, lobt Adelberger die Vorzüge des Vierbeiners. Selbst scharenweise Kinder können sie nicht aus der Ruhe bringen. Die haben mittlerweile ohnehin ein neues Ziel entdeckt, den Hühnerstall. Der muss allerdings noch etwas warten. Zuerst gibt es Frühstück. Mit selbst gemachter Butter schmeckt es besonders gut. Ein weiteres Ziel der Ferienaktionen, „Umwelt genießen“ (Adelberger), bekommt so einen ganz praktischen Hintergrund.

Der Regen am Dienstag stört die Unternehmungslust der Kinder nur wenig. Auch in den Ställen gibt es reichlich Gelegenheit, um ein drittes Anliegen des gemeinnützigen Vereins zu erfüllen: den Kontakt zu Tieren und Pflanzen suchen und finden. Bei den Kälbern und Ziegen ist das leicht, bei den Hühnern muss Adelberger mit einer zusätzlichen Futterration etwas nachhelfen. Luis hat noch etwas Respekt vor den Schnäbeln der Vögel, Sarah hat ruckzuck ein Huhn auf dem Schoß. Sie ist nicht zum ersten Mal auf dem Hof. Und Gavin will zurück zu den Zicklein. „Ich habe selbst eine Ziege zuhause“, scherzt er: „Meine Schwester.“