Velbert Frequenz in der Fußgängerzone: Gut gezählt ist halb reagiert
Velbert. · Wie viele Menschen sind zu welcher Zeit in der Innenstadt unterwegs? Messgeräte erfassen seit Anfang Dezember Passantenzahlen.
Basis waren die Zahlen zweier Messgeräte in der Friedrichstraße, Hausnummer 136 (Modehaus Minok) und 194 (Modegeschäft Bussemas). Eine dritte Messstelle soll in den nächsten Wochen zwischen Grün- und Noldestraße eingerichtet werden. Knauer erläuterte die besonderen Anforderungen an die Messstellen, für deren Anbringung natürlich die Genehmigung der Gebäudebesitzer erforderlich ist. So müssen die Geräte in bestimmter Höhe und ohne störende Objekte im Messbereich installiert werden. Verwendet wird ein laserbasiertes Personenzählsystem, das die Bewegungsrichtung aller erfassten Personen registriert und daraus die Anzahl der ein- und ausgehenden Personen ermittelt: „Dabei werden keinerlei personenbezogene Daten aufgezeichnet“, betonte Knauer, der darauf hinwies, dass die Erhebung unkritisch bezüglich der neuen Datenschutzverordnung sei.
Durchschnittlich 14 000 Passanten sind an Werktagen unterwegs
Gemessen wird 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Das Stadtmarketing kann die Daten jederzeit über einen passwortgeschützten Zugang abrufen und zum Beispiel Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresvergleiche ziehen. Für Dezember ergab sich, dass an Werktagen durchschnittlich rund 14 000 Personen in der Friedrichstraße unterwegs waren. Überraschend: die meisten Passanten wurden mit etwa 21 000 am Donnerstag, dem 27. Dezember gezählt: „Das waren mehr als am stärksten Tag vor Weihnachten“, berichtete Knauer. Am wenigsten los war dagegen mit rund 2000 Besuchern am Sonntag, 23. Dezember. Ohnehin, so die Auswertung, ist der Sonntag mit Abstand der schwächste Tag.
Dagegen seien die Unterschiede unter der Woche weniger gravierend. Wenig überraschend war hingegen, dass die City bis zur Öffnung der meisten Geschäfte um 10 Uhr relativ leer ist, sich dann langsam füllt, und zwischen 12 und 17 Uhr mit 1500 bis 2000 Passaten pro Stunde die höchste Frequenz erreicht. Die ermittelten Daten sollen künftig unter anderem im Rahmen der Stadtentwicklung genutzt werden. So ließen sich zum Beispiel Effekte von Stadterneuerungs- oder Bauprojekten erkennen, oder ablesen, was die Erhöhung von Aufenthaltsqualität an bestimmen Stellen bewirkt. Die Messungen sind zunächst für fünf Jahre vorgesehen.