Friedrich-Ebert-Schule in Ratingen: Rennen für die Sozialpädagogin

Schüler wollen mit Sponsorenlauf die Stelle ihrer Sozialpädagogin finanzieren, die sonst gehen müsste.

Ratingen. Für "ihre" Monique Büsch-Kröner wollen sich die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ebert-Realschule heute so richtig ins Zeug legen: Sie hoffen, mit einem Sponsorenlauf soviel Geld zu "erlaufen", damit die Sozialpädagogin weiter an der Schule bleiben kann - mit einer Viertelstelle. Büsch-Kröner kam vor fünf Jahren an die Ebert-Schule, damals als Vollzeitkraft, die für zwei Jahre von der Vodafone-Stiftung gesponsert wurde. Danach finanzierte der Förderverein durch verschiedene Aktionen die reduzierte Stelle weiter. Doch auch das Geld geht jetzt zur Neige. "Wir brauchen rund 10 000 Euro, um ein Jahr über die Runden zu kommen", sagt Schulleiterin Angelika Melzer.Wie wichtig die Arbeit der Sozialpädagogin ist, weiß Melzer aus ihrer täglichen Erfahrung. "Die ist mit Gold nicht zu bezahlen. In den Klassen sitzen Kinder mit Riesenproblemen, an die wir Lehrer nicht herankommen. Die Sozialpädagogin hat mit ,Schule’ nichts zu schaffen, da öffnen sich die Kinder schon eher. Außerdem ist absolute Verschwiegenheit verpflichtend."

Die Ursachen für Verhaltensprobleme sind häufig sexueller Missbrauch, Misshandlungen, aber auch seelische Grausamkeiten. Melzer: "Wir Lehrer sehen oft, dass mit manchen Kindern etwas nicht in Ordnung ist. Aber was dann?" Die Sozialpädagogin könne dagegen Netzwerke aufbauen und Kontakte knüpfen.