Frost legt Kanalbauarbeiten lahm

An der Nevigeser Straße sollen neue Rohre verlegt werden. Doch die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt machen dieses Vorhaben unmöglich.

Foto: Ulrich Bangert

Tönisheide. Die Arbeiten an der Kanalbaustelle an der Nevigeser Straße ruhen wegen des strengen Frostes seit einigen Tagen „Der gefrorene Boden kann nicht verdichtet werden, es würden sich später Setzungen zeigen“, stellt Bernhard Wieneck fest und ist sich sicher: „Es gibt kein Problem, dass die Bauarbeiten nicht zeitgerecht abgeschlossen werden. Wenn es jetzt milder wird, dauert es noch einige Zeit, bis der Frost im Boden abgetaut ist. Es soll jetzt laut Wetterbericht milder werden, ich gehe davon aus, dass es in der nächsten Wochen weitergeht.“

Anwohner kritisierten, dass die im Dezember begonnenen Arbeiten nur langsam vorankamen. „Am Anfang dauert es immer länger, man muss erst einmal den Anschluss finden“, weiß der Geschäftsbereichsleiter Tiefbau bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV). „Wenn die Baufirma ihren Takt gefunden hat, geht es schneller. Wie geplant, wird die gesamte Maßnahme zwischen dem Sportplatz und der Wülfrather Straße Ende Juni abgeschlossen sein.“

In diesen Zusammenhang erhält die Nevigeser Straße in Baustellenbereich eine neue Fahrbahndecke. „Wahrscheinlich wird das nach der Fertigstellung eines jeden Bauabschnitts folgen.“ Asphalt kann übrigens nur bei Temperaturen von über fünf Grad Celsius verarbeitet werden. Im Zuge der Fahrbahnerneuerung wird der Kreisel am Netto-Supermarkt beziehungsweise der Schubertstraße zurückgebaut, der wegen seines kleinen Durchmessers von großen Lastwagen sowieso nur gerade durchfahren werden kann. „Der Kreisverkehr ist dort nicht mehr notwendig, weil die ursprünglich geplante Wohnbebauung neben dem Discounter nicht gekommen ist“, begründet Wieneck die Umwandlung in eine normale Kreuzung mit Linksabbiegerspur.

Die Verlegung der mächtigen Kanalrohre in die Nevigeser Straße wurde notwendig, der der bisherige Kanal „hydraulisch überlastet“ war, also schlicht zu klein. „Bei stärkerem, normalen Regen konnte der schon überlaufen“, weiß der Diplom-Ingenieur.

„Wir sprechen von verschiedenen Sicherheiten bei Kanälen, und die war hier nicht mehr gewährleistet.“ Deshalb werden auf einer Länge von insgesamt 650 Metern Rohre mit einem größeren Querschnitt verlegt. Die ganze Maßnahme wird etwa 1,6 Millionen Euro kosten, finanziert aus den Abwassergebühren (siehe Info-Kasten). Der Verkehr wird mit Ampeln an der Baugrube vorbei geführt. Die dadurch entstehenden Behinderungen werden von den Autofahrer als erträglich empfunden, meistens können fast alle wartenden Fahrzeuge während einer Grünphase die Engstelle passieren, die ursprünglich befürchteten großen Staus sind bislang ausgeblieben. Wenn die Baustelle die „Spinne“ erreicht, wird sich die Lage zuspitzen: „Autofahrer aus Richtung Wülfrath werden über die Milchstraße, Zum Papenbruch und Neustraße in Richtung Velbert-Mitte umgeleitet. Die Anwohner müssen Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen“, so die Einschätzung eines TBV-Mitarbeiters im vergangenen Jahr gegenüber der Westdeutschen Zeitung.