Für die neue Drehleiter darf’s auch eng werden
Die Feuerwehr Velbert hatte ihr neues Fahrzeug vorgestellt — prompt musste es schon ausrücken.
Velbert. Die Drehleiter der Feuerwehr fährt nicht nur zu Brandeinsätzen raus. Als gestern Morgen die Velberter ihr neues Drehleiterfahrzeug der Presse vorstellen wollten, war es nicht da. „Die kommen gleich, die sind zu einem Rettungseinsatz raus“, beschreibt Feuerwehrchef Markus Lentz den Alltag der Wehr.
Das „Hubrettungsfahrzeug“ war in Neviges im Einsatz: Der Notarzt hatte angeordnet, dass eine Notfallpatientin mit Herzproblemen nur waagrecht aus ihrer Wohnung transportiert werden durfte. „Für solche Fälle, um Menschen mit der Trage aus einem Fenster zu holen, ist der Korb der Drehleiter ausgerüstet“, erklärt Hanno Löffler. „Bis zu vier Mann haben in dem fest montierten Korb Platz“, so der Brandamtsrat, der für die Beschaffung neuer Fahrzeuge zuständig ist. „Das Besondere an der Neuanschaffung ist der Gelenkarm, mit dem kann schneller und sicher Hilfe geleistet werden, besonders in engen Altstadtbereichen und verwinkelten Industrieanlagen.“
Die Länge der Leiter beträgt zwar 33 Meter, aber eingesetzt wird sie nur bei Gebäuden bis 23 Meter. „Alles was höher ist, gilt es Hochhaus mit anderen gesetzlichen Bestimmungen, wie einem zweiten Treppenhaus.“ Rund 300 Brandeinsätze gibt es jährlich in ganz Velbert, jedes Mal fährt die Drehleiter von der Hauptfeuerwache an der Kopernikusstraße mit raus, auch nach Neviges und Langenberg, dazu kommt die Leiter bei vielen technischen Hilfeleistungen zum Einsatz, so zum Beispiel nach Stürmen. „Die Neuanschaffung hat rund 620 000 Euro gekostet, wir haben einen Rabatt erhalten, der Listenpreis liegt bei 700 000 Euro“, freut sich Löffler.
Das Geld für das teuerste Auto im Fuhrpark der Feuerwehr wurde langfristig im städtischen Etat eingeplant. „Wir wissen ja, wann wir neue Fahrzeug brauchen“, so Wehrleiter Lenatz. „Nach einer intensiven Schulung ist das neue Gerät seit einer Woche im Einsatz. Das zehn Jahre alte Vorgängermodell wird jetzt in der Langenberger Wache stationiert, da haben sich die ersten Mitglieder der freiwilligen Wehr mit dem Fahrzeug vertraut gemacht, die als Multiplikatoren ihr Wissen weitergeben“, sagt Hanno Löffler, der hofft, für die 23 Jahre alte Langenberger Drehleiter bei einer Versteigerung noch 20 000 Euro zu erhalten.