Gemeinden wachsen zusammen
Am 1. Januar wird die Fusion zur Großgemeinde St. Maximin vollzogen. Der Blick in die Zukunft ist optimistisch, viele Bedenken wurden ausgeräumt.
Wülfrath. Die 7700 Katholiken des Pfarrverbands Wülfrath stehen vor einem ebenso bedeutenden wie spannenden Jahr: 2011 bringt die Fusion zur Großgemeinde St.Maximin und den Geburtstag der gleichnamigen Kirche.
Das Düsseler Gotteshaus feiert 900-jährige Kirchweihe. Vielleicht der Höhepunkt im Festjahr: Am 18. September 2011 treten auf dem Sportplatz Düssel die "Bläck Fööss" auf.
Mit der Fusion zum 1. Januar wird das abgeschlossen, was vor rund einem Jahr mit der Wahl des ersten gemeinsamen Pfarrgemeinderats in die entscheidende Phase gegangen war. Wolfgang Daldrup, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, zieht mit Pastor Heinz-Otto Langel eine positive Bilanz der ersten zwölf Monate. Er als einstiger Gegner der Fusion bekennt heute: "Das Zusammengehen kommt zehn Jahre zu spät."
Die Pfarrgemeinde sei jetzt auf einem guten Weg, der vor allen Dingen in die Öffnung nach außen münden soll. Symbol dafür könnte das im Umbau befindliche Cornelius-Haus sein. "Wer da hinein möchte, es mieten möchte, kann sich jederzeit melden", sagt Langel.
Wie soll das Pastoralkonzept aussehen, wie die Seelsorge? Das sind Fragen, mit denen sich der Pfarrgemeinderat zu befassen hat. Um Ziele zu formulieren, habe man erst einmal die Ist-Situation erfassen müssen. Es soll Basis für ein Qualitätsmanagement sein, sagt Daldrup, Rettungsdienstleiter bei der Velberter Berufsfeuerwehr. Bei einer Klausurtagung hätten daher alle Teilnehmer 200 Fragen beantworten müssen, die am Computer ausgewertet wurden "und so die Problemfelder aufzeigten, für deren Behebung Maßnahmen definiert wurden".
Ein Mangel im Leben des Pfarrverbands, der sich zum Beispiel herauskristallisierte: "Unsere Präsentation in der Öffentlichkeit muss geändert werden." Man erreiche als katholische Kirche allenfalls die Menschen, die eh in der Gemeinde aktiv sind. "Ein Aha-Erlebnis", so Daldrup. Die Kirche wolle sich öffnen, mehr Menschen erreichen. Langel: "Das sollen nicht nur Mitglieder der Gemeinde sein." Bürgervereine, Sportvereine, aber auch die Stadt müssten potenzielle Partner der Pfarrgemeinde sein.
Daldrup ruft daher alle interessierten Gruppen auf, sich im Jubiläumsjahr 2011 einzubringen - zum Beispiel beim Kirchweihfest "Vom Mittelalter bis heute" am 9. und 10. Juli oder beim Familientag am 18. September, an dessen Ende die kölsche Band "Bläck Fööss" ein Open-Air-Konzert geben wird. "Pastor Langel freut sich über jede Meldung."
Daldrup sieht sich als bestes Beispiel dafür, dass man Bedenken ausräumen kann. "Man muss sich auch von Gegenteil überzeugen lassen." Eine kleine Gemeinde wie in Rohdenhaus gehe bei der Fusion nicht unter. Das habe er erkannt. "Am Ende kann jeder dazu gewinnen." Der katholischen Kirche habe in Wülfrath der Innovationsschub gefehlt. Daldrup: "Jetzt können wir zeigen, was man gemeinsam alles auf die Beine stellen kann."