Golfer spenden 41 000 Euro für Krebskranke
Graf von Thun lud zur siebten Auflage des Wohltätigkeitsturniers auf die Nevigeser Anlage ein.
Neviges. Dass die Golfer jetzt bei der siebten Auflage der Graf von Thun (G.v.T.) Golfcup Charity auf der Anlage des Golfclubs Velbert Gut Kuhlendahl nach langer Hitzewelle ausgerechnet den ersten Tag mit leichtem Morgenregen erwischten, machte ihnen nicht besonders viel aus. Im Gegenteil: Die 67 von Wolf Rainer Graf von Thun und Hohenstein eingeladenen Teilnehmer freuten sich, dass ihnen für ihre Abschläge und Puttings nicht die Sonne einmal nicht mehr als 30 Grad bescherte, sondern sie bei Bewölkung und angenehmen gut 20 Grad ihre Golfschwünge ausführen konnten.
Gleichwohl waren Teilen des Golfkurses die Hitzestrapazen der vergangenen Wochen anzusehen. Die Greenkeeper haben seit geraumer Zeit alle Hände voll damit zu tun, Abschläge, Fairways und Putting-Greens in frischem Grün zu halten. Traditionell begann das alle zwei Jahre auf der Nevigeser Anlage ausgetragene Wohltätigkeitsturnier zugunsten des Fördervereins der Essener Tumorklinik mit dem exklusiven Frühstück für alle Teilnehmer in der Clubgastronomie.
Aus ganz Deutschland reisten die Golfer an, unter ihnen auch der ehemalige Box-Profi Sven Ottke mit Lebensgefährtin Monic Frank und Bob-Olympionikin Sandra Kiriasis. „Ich versuche immer, auch ein paar Prominente nach Velbert zu holen“, sagt Rainer von Thun. „Selbstverständlich geht es nicht nur um sportlichen Ehrgeiz und den sozialen Zweck, sondern vor allem um einen schönen Tag für die Teilnehmer.“
Um 11 Uhr begann der sportliche Vergleich. An Loch 14 wartete von Thun mit einer besonderen Attraktion auf: Für ein „Hole-in-One“, also das Einlochen des Golfballs mit nur einem Schlag, winkte dem Glücksritter eine Girard-Perregaux-Armbanduhr aus dem Hause Achim Reich im Wert von 12 000 Euro. Überhaupt tragen neben den Teilnehmern zahlreiche Sponsoren zum gelungenen Golf-Tag bei: Allen voran der Hauptsponsor Commerzbank. Ebenso wichtig waren die Spenden für die abendliche Tombola, die traditionell im Betonmischer, gefüllt mit namentlich gekennzeichneten Golfbällen, ausgelost wurde. Es gab unter anderem so attraktive Gewinne wie Hotelaufenthalte auf Fuerteventura oder in Südtirol und Schmuck.
Der Höhepunkt der Abendveranstaltung mit Vier-Gänge-Buffet war die Scheckübergabe. Professor Dr. Martin Schuler, Leiter der Tumorklinik, nahm diesen wieder persönlich entgegen, nachdem er vor zwei Jahren noch verhindert war. Damals, bei der sechsten Auflage der G.v.T. Golfcup Charity, war über alle Veranstaltungen hinweg die 100 000-Euro-Marke geknackt worden. Mit jedem Charity-Cup konnte der Erlös gesteigert werden. Das war auch jetzt wieder so: die 28 000 Euro aus 2016 wurden auf sagenhafte 41 000 Euro verbessert. Nachdem es erst so aussah, dass man knapp unter der bisherigen Höchstmarke bleiben würde, stockten mehrere Gäste den Betrag auf den neuen Rekord auf.
Eng miteinander verbunden sind Schuler und von Thun seit einem Schicksalsschlag, der auch ausschlaggebend für die Turnieridee war. 2007 verstarb Wolf Rainer Graf von Thun und Hohensteins Ehefrau nach langjähriger Krebsbehandlung in der Essener Uniklinik. Schon während der Therapie hatte das Ehepaar mehrfach für die Krebsforschung gespendet. „Ich wollte aber noch mehr tun und hatte dann die Idee zu diesem Turnier. Damit können wir nicht nur Geld sammeln, sondern gleichzeitig für das Thema sensibilisieren. Ich habe viele Nächte selbst in der Klinik neben meiner Frau verbracht und war dadurch auch ganz nah dran an den schweren Schicksalen anderer Menschen.“ Für die Arbeit der Ärzte und Krebsforscher sind die Spenden ein wichtiger Beitrag: Sie fließen direkt in die Forschungsarbeit, aber auch in die Aus- und Fortbildung ehrenamtlicher Helfer, die Modernisierung des Hauses oder werden zur Unterstützung der medizinischen Behandlung finanziell schlechter gestellter Menschen genutzt. HBA
golfclub-velbert.de