Dieses Team geht neue Wege in Sachen Jagd

Förster Hannes Johannsen und sein Team haben sich für die Jägerausbildung ein eigenes Konzept einfallen lassen.

Foto: Achim Blazy

Velbert/Heiligenhaus. Es ließe sich fast ein Sommerrätsel draus machen: Was tun ein Rechtsanwalt, ein Förster, eine Tierärztin, zwei Büchsenmacher-Meister und ein Verwaltungsmann gemeinsam im Umweltbildungszentrum Heiligenhaus? Kürzest mögliche Antwort: Jäger ausbilden. Ab September.

Neue Wege wollen sie miteinander gehen. Für das Konzept steht der Heligenhauser Förster Hannes Johannsen. „Eine ganz neue Herausforderung“ suchte und fand Johannsen. Ausgehend davon, „dass eigentlich nichts in der Jägerausbildung mehr so ist wie bei meinem eigenen Jägerkurs vor 32 Jahren“. Diese Einschätzung teilte er mit seinem in diesem Frühjahr gestorbenen Vorgänger Klaus Sternemann.

Was ab September umgesetzt werden soll, haben beide noch gemeinsam vorgedacht. Natürlich gilt nach wie vor der Landes-Rahmenplan für die Ausbildung. „Und die Prüfer sind am Ende genauso unterschiedlich wie eh und je“, sagt der Förster. Heißt: Ohne Büffeln wird es kaum abgehen. Aber das ist nicht der erste Zweck, den Johannsen und ein Team verfolgen wollen. „Mir geht es um ein verändertes Verständnis, darum, Jagd und Naturkunde miteinander zu verbinden.“

Das erklärt die Fächerkombination, die Johannsen selbst von September 2018 bis April 2019 unterrichten wird: Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz, Biotoppflege. Interessenten sind seiner Erfahrung nach bereit, Zeit zu investieren. „Es kommen vermehrt Ehepaare in die Kurse, die sich für das Zusammenspiel von Jagd und Ökosystemen interessieren“, erklärt der Förster.

An der Jägerprüfung des Kreises nahmen in diesem Jahr 21 Männer und fünf Frauen teil. Gemeinsam gelernt wird dienstags und donnerstags ab 19.30 Uhr, für jeweils zwei Stunden. Zusätzlich gibt es sechs Exkursionen und, ab Dezember, 15 Übungsschießtermine. Der Kreis Mettmann verzeichnet seit Jahren ein etwa gleichbleibendes Interesse an den Jägerkursen. Im Jahr 2017 erhielten 58 Jäger (43 Männer, 15 Frauen) erstmals den Jagdschein, insgesamt verzeichnet die Statistik fürs vergangene Jahr 551 Jäger.

Im Kreis gibt es 72 Jagdreviere. Davon sind 30 Eigenjagdbezirke und 42 gemeinschaftliche Jagdbezirke, die von 18 Jagdgenossenschaften verwaltet werden.

Kontakt: Hannes Johannsen, Telefon 0177/2880139 oder per E-Mail. Am Dienstag, 21. August, ist im Umweltbildungszentrum, Abtskücher Straße 24, eine Infoveranstaltung.

hannes-waldland@arcor.de