Wülfrath Griese: Sommtertour-Auftakt im Grünen
Wülfrath · . Der Auftakt ihrer Sommertour führte Kerstin Griese, Parlamtarische Staatssekräterin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales sowie SPD-MdB für den Nordkreis, zum Garten- und Landschaftsbaubetrieb „Sollazzo & Wetzel“, Flandersbach 55.
„Ich wollte immer schon ein solches Unternehmen besuchen“, versicherte sie bei ihrer Ankunft. Sie sei hier schon einige Male vorbeigefahren, aber noch nie dagewesen. Die beiden Geschäftsführer, Jan Peter Wetzel und Nico Sollazzo, präsentierten das von ihnen vor drei Jahren übernommene Traditionsunternehmen und erläuterten, auf was es in dieser Branche ankommt, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein.
Natürlich stand auch das Thema Corona und die Folgen auf der Agenda. „Bei allen Corona-Verlierern gehört unsere Branche zu den Gewinnern, genau wie das Handwerk, erläuterte Jan Peter Wetzel.
„Wir haben keine Fördermittel oder Kurzarbeit beantragt. Dass es so ausgeht, wussten wir aber am Anfang nicht. In den ersten beiden Wochen nach dem Lockdown waren wir wie alle verunsichert, aber dann ist für uns alles gutgegangen“, freut sich der Geschäftsführer. Das Unternehmen hat einen KfW-Antrag gestellt. Das Geld, das natürlich wieder zurückbezahlt werden muss, ist inzwischen eingetroffen und dient dazu, notwendige Investitionen zu tätigen. „Poolbau und Außenküchen sind das Thema der Zukunft“, ist sich Jan Peter Wetzel sicher.
Auf dem Gelände entstehen nun Vorführbereiche. Ein Pool ist schon aufgebaut, aber darum herum soll noch ein entsprechender Garten angelegt werden, wie Nico Sollazzo anmerkte.
Profitiert hat das Unternehmen auch von der Azubi-Prämie, die die Bundesregierung ausgelobt hat. „Ich muss da mal Werbung machen“, sagte Kerstin Griese mit einem Augenzwinkern. Wer die gleiche Zahl an Azubis einstellt, wie im Vorjahr, bekommt eine Prämie in Höhe von 2000 Euro, bei mehr Einstellungen 3000 Euro. Allerdings nur, wenn die Azubis ihre Probezeit bestehen. Bei „Sollazzo & Wetzel“ haben am Montag vier Azubis ihre Ausbildung begonnen, einer mehr als 2019. „Natürlich hat diese Möglichkeit dazu beigetragen, dass wir in diesem Jahr eine Ausbildungsstelle mehr anbieten“, erklärte Jan Peter Wetzel.
Der Garten- und Landschaftsbaubetrieb bietet nur einen Direktvertrieb an. „Alles ökologisch“, versichert Jan Peter Wetzel und präsentiert einige der 18 000 Tannenbäume, die auf den Gelände stehen. „3000 Tannenbäume pflanzen wir pro Jahr. 50 Prozent der Bäume sind perfekt, 25 Prozent B-Ware, und der Rest geht nicht an“, so seine Erfahrung. Das war aber im Frühjahr nicht der Fall. „Im April und Mai hat es zehn Liter geregnet, das war gar nichts“, so der Geschäftsführer. Rund 40 Prozent der Neuanpflanzungen seien eingegangen. Wegen des sehr tiefen Grundwasserspiegels gibt es hier keine Brunnen.
Kerstin Griese zeigte sich über den Betrieb beeindruckt und auch über die Tatsache, dass hier Steingärten nicht gefragt sind. Von denen hält die SPD-Bundestagsabgeordnete überhaupt nichts. Sie schätzt das Blütenmeer, dass auch hier zu bewundern ist. „Ich kannte als Kind alle Blumen. Dieses Wissen haben mir meine Großeltern vermittelt“, verriet Kerstin Griese.