Hilden „Bildung hoch drei“ zieht Corona-Bilanz

Hilden. · (cis) Olaf Schüren lobt seine Auszubildenden: „Alle haben ihre Prüfung bestanden, trotz der Krise.“ Er ist Geschäftsführer von „Bildung hoch drei“, einem gemeinnützigen Joint-Venture der Städte Hilden, Langenfeld und Monheim – und mit 76 Plätzen der größte Ausbildungsanbieter im Kreis Mettmann.

Staatssekretärin Kerstin Griese (l). im Gespräch mit  Bürgermeisterin  Birgit Alkenings und Geschäftsführer Olaf Schüren.

Foto: Büro Griese

Kerstin Griese, Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium und für Sozialunternehmen zuständig, informiert sich in Hilden, wie die Coronahilfen ankommen: „Soziale Infrastruktur ist systemrelevant.“

„Bildung hoch drei“ fange die Jugendlichen auf, die mit der Schule nicht gut zurecht kommen und in einem handwerklich orientierten Umfeld besser aufgehoben sind, erläutert Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Vorsitzende der Gesellschafterversammlung. Olaf Schüren berichtet, dass er und sein Team sofort nach der corona-bedingten Schließung Alternativen entwickelt, Lernvideos erstellt und Prüfungsaufgaben verschickt haben. „Wir haben nicht gewartet“, sagt Schüren – obwohl die Finanzierung nicht mehr sicher war. „Dass die Gelder, die über die Arbeitsagentur kommen, weiterfließen, ist sehr wichtig“, betonte Staatssekretärin Griese.

Sie habe sich – nach einem Hinweis von Bürgermeisterin Alkenings – sofort um ein spezielles Gesetz für die Sozialdienstleister gekümmert. „Es ist gut, dass wir das sehr schnell im Bundestag beschließen konnten und die Gelder dann tatsächlich umgehend vor Ort ankamen.“ Alkenings betonte die große Bedeutung von „Bildung hoch drei“ für Hilden. Benachteiligte Jugendliche erhalten hier eine Chance, auch dauerhaft in Arbeit gebracht zu ­werden.“

Das hat auch mit den guten Kontakten des Bildungsträgers zu örtlichen Betrieben zu tun. Die Unternehmen können sich darauf verlassen, dass die jungen Leute auch nach einer Vermittlung begleitet werden. An dem Projekt „Zukunft aktiv gestalten“ (ZAG) haben von 2015 bis 2018 insgesamt 107 junge Leute teilgenommen. Fast 70 Prozent der 14- bis 26-Jährigen konnte das ZAG-Team erfolgreich in Ausbildungen, Jobs oder Qualifizierungsmaßnahmen vermitteln. Grund genug für den Europäischen Sozialfonds (ESF), die Förderung fortzusetzen. Bis Juni 2022 ist das Projekt nun gesichert.

Hilfe für Jugendliche in schwierigen Situationen

Die Sozialarbeiter von ZAG beraten Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenssituationen, wenn diese nicht wissen, wie es weitergehen soll. Zum Beispiel, weil es mit dem Schulabschluss nicht geklappt hat, ein Elternteil gestorben ist, wegen Wohnungslosigkeit, Schulden oder Sucht.

„Bildung hoch drei“ bietet auch Unterstützung für Ausbildungsbetriebe im Bereich Metall an sowie Prüfungsvorbereitungen für Auszubildende in kaufmännischen Berufen. Im Seminar werden die Teilnehmer auf die Prüfungen vorbereitet mit Hilfe von Original-Prüfungsbögen der vergangenen IHK-Prüfungstermine und mittels Simulation unter Prüfungsbedingungen.