Wülfrath Grüne: Die Stadt Wülfrath soll den Klimanotstand ausrufen

Wülfrath · Antrag für den Ausschuss für Umwelt und Ordnung am 4. Juni.

Das Braunkohlekraftwerk Niederaußem bei Bergheim stößt Unmengen klimaschädlicher Treibhausgase aus.

Foto: dpa/Oliver Berg

. Die Grünen unterstützen die Forderung der Initiative „Fridays for Future“, dass auch Wülfrath den Klimanotstand ausruft. Einen entsprechenden Antrag wird die Partei bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Ordnung am 4. Juni ab 17 Uhr im großen Saal des Rathauses stellen. Zudem kündigten die Grünen drei weitere Anträge in diesem Gremium an. Der Rat soll die Eindämmung der Klimakrise mit ihren schwerwiegenden Folgen als Aufgabe höchster Priorität erkennen sowie die bisherigen Maßnahmen und Planungen für nicht ausreichend ansehen, um die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Die Grünen berufen sich auf eine Vereinbarung innerhalb der EU

Die Stadt soll wie Bund und Land anstreben, den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2050 in allen beeinflussbaren Bereichen (vorrangig Energie- und Wärmeversorgung, Verkehr) auf möglichst nahe null Tonnen pro Einwohner und Jahr zu reduzieren. „Mittelfristig will Wülfrath den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 in allen beeinflussbaren Bereichen um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2010 reduzieren, wie dies innerhalb der Europäischen Union 2016 vereinbart wurde“ so der vierte Antrag. Zur Begründung heißt es: „Der Klimanotstand bezieht sich auf den bereits deutlich spürbaren Klimawandel, dessen Beschleunigung mit den bisherigen Mitteln nicht reduziert wurde. Der Klimawandel ist die konkrete Bedrohung allen Lebens und insbesondere der menschlichen Zivilisation. Die Erklärung dient dazu, alle Kräfte aus Politik und Bevölkerung zu bündeln, um gemeinsam sofortige und entschlossene Anstrengungen zum Klimaschutz zu leisten. Es geht dabei nicht nur um die daraus folgenden Entscheidungen des Rates der Stadt Wülfrath, sondern um einen breiten öffentlichen Aufruf zur Transformation unserer Stadtgesellschaft, hin zu einem klimaneutralen und zukunftsfähigen Lebensstil.“

Weltweit seien die vergangenen vier Jahre die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor gut 130 Jahren, in Deutschland sei 2018 das wärmste Jahr gewesen. Der Klimawandel sei bei uns angekommen, unter anderem mit Hitzesommern, Starkregen und Gletscherschmelze. „Wir sind mit den Auswirkungen der globalen Erwärmung unmittelbar konfrontiert. Es liegt in unserem ureigenen Interesse, eine weitere Erderwärmung über die bereits als unvermeidlich geltenden 1,5 Grad Celsius hinaus mit unserem Beitrag zu vermeiden“, so die Grünen.

Bereits 2012 sei ein Klimaschutzkonzept für Wülfrath erstellt worden, ohne konkrete Maßnahmen daraus abzuleiten. Es solle auf seine Aktualität überprüft werden und die notwendige Maßnahmenplanung unterstützen.

Die Stadt hat eine Nachhaltigkeitssatzung. Hier heißt es unter anderem: „In unserer Stadt darf nicht nur die Gegenwart gesehen werden. Eine nachhaltige Politik hat immer auch die Zukunft im Blick.“ Die nachfolgenden Generationen haben auch beim Klima einen Anspruch auf eine gute Zukunft. AR