Velbert/Wuppertal Betrug mit Romeo-Masche: Der Angeklagte (43) schweigt

Velbert/Wuppertal. · Er soll sich das Vertrauen einer Kauffrau (37) erschlichen haben.

Der Prozess wird am Landgericht Wuppertal verhandelt.

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Er soll sich als angeblicher Liebhaber und Lebenspartner in das Vertrauen einer Velberter Angestellten (37) geschlichen haben, damit sie ihm 250 000 Euro vom Konto der Firma überweist. Dabei habe er ihr verschwiegen, dass er seit Jahren verheiratet war und drei Kinder hatte. Ein 43 Jahre alter Angeklagte wehrt sich vor dem Landgericht in Wuppertal gegen zwei Jahre und acht Monate Gefängnis ohne Bewährung, die das Amtsgericht verhängt hat. Die Staatsanwaltschaft greift das selbe Urteil an.

Eineinhalb Jahre Bewährung für schweren Betrug und Untreue

Das Geld soll der Mann für zwielichtige Autoexport-Geschäfte verwendet haben. Zu holen sei bei dem umgeschulten Facharbeiter nichts mehr. Der Mann schweigt im Prozess. Die 37 Jahre alte Kauffrau löste laut Staatsanwaltschaft Ersparnisse von mehr als 100 000 Euro auf, um möglichst viel vom Schaden zurück zu zahlen. Sie hat ihr Urteil über eineinhalb Jahre Bewährungsstrafe für schweren Betrug und Untreue angenommen. Im Zeugenstand sagte sie über den Mann aus, sie habe ihn 2013 über einen Internet-Chat kennengelernt: „Ich wollte einen Mann, ein Zuhause und Kinder.“

Zu ihrem Auftritt im Gericht erläuterte die Frau: „Es ist schrecklich. Es ist mein Schicksal, dass es so passiert ist, aber ich will das endlich hinter mir haben. Alles ist kaputt gegangen.“ Sichtlich angespannt berichtete sie: Sie habe mit dem Angeklagten über die Firma und ihre Stellung gesprochen, außerdem über Arbeitsabläufe. Kurz nach dem Kennenlernen habe er erstmals um Geld gebeten – für eine Autoreparatur.

„Ich glaube, wenn er mich angesehen hat, hat er nur Dollarzeichen gesehen“, sagte die 37-Jährige. Er habe einen Betrag für ein angeblich günstiges Auto-Geschäft gefordert. Es habe geheißen, er wolle zurückzahlen. Sie habe alles ausgetüftelt: „Bei der Kontrolle ist es nicht aufgefallen.“ Elf Überweisungen soll die Frau zwischen September 2014 und Januar 2015 ausgeführt haben. Die Daten unterschiedlicher Empfängerkonten habe der Mann ihr teils per Internet-Nachricht aufs Handy geschickt.

Eine Kollegin soll der Frau erste Hinweise gegeben haben, dass der 43-Jährige anderweitig gebunden war. „Ich habe ihn zur Rede gestellt und er hat gesagt, dass er sich scheiden lässt.“ Für den entsprechenden Rechtsstreit habe er weiteres Geld verlangt.

Finanzermittlungen brachten Behörden auf die Spur der Frau

Auf die Machenschaften sollen Behörden bei Finanzermittlungen aufmerksam geworden sein. Die Frau erklärte: „Als das Landeskriminalamt auf der Matte stand habe ich noch versucht, Geld zurück zu holen. Aber es war zu spät.“ Der 43-Jährige habe den Kontakt abgebrochen. Sie habe darauf alles zugegeben.

Das Gericht will am Freitag weiter verhandeln.