Helfer in Düsseldorf zusammengeschlagen: Bewährungsstrafe

Ein unbescholtener Passant kümmert sich nach einem Unfall um eine verletzte Frau - dann wird er von deren Freund brutal zusammengeschlagen. Dieser hält den Passanten für den Unfallfahrer.

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Düsseldorf. Weil er einen Ersthelfer am Unfallort zusammengeschlagen und schwer verletzt hat, ist ein 28-Jähriger in Düsseldorf zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht sprach den Mann am Donnerstag wegen gefährlicher Körperverletzung schuldig und verhängte ein Jahr und neun Monate Haft auf Bewährung.

Der Angeklagte hatte die Tat zuvor gestanden und sich bei seinem Opfer entschuldigt: Er habe aus dem Fenster gesehen, wie seine Freundin von einem Auto erfasst und durch die Luft geschleudert worden sei. Als er aus dem Haus auf die Straße gerannt sei, habe sich ein Mann über seine Freundin gebeugt. Er habe ihn für den Unfallfahrer gehalten und sich auf ihn gestürzt.

Es handelte sich um einen fatalen Irrtum: Tatsächlich war es ein unbescholtener Passant, der sich auf Bitten der Unfallfahrerin um die verletzte Frau gekümmert hatte. Die Autofahrerin, die die Frau angefahren hatte, kam straffrei davon, weil sie ebenfalls keine Schuld trage. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass die Freundin des angeklagten Kochs nachts völlig unachtsam auf der stark befahrenen Straße mitten in den Verkehr gelaufen war.

Der Angeklagte hatte den Helfer derart mit Schlägen traktiert, dass dieser bewusstlos geworden war. Er musste am Unfallort vom Notarzt intubiert werden und hatte durch die Schläge eine Reihe von Knochenbrüchen sowie eine Lungenverletzung. Bei dem Koch waren zur Tatzeit 1,65 Promille Alkohol im Blut nachgewiesen worden. dpa