Wülfrath Wülfrather feiern den Spuk mit offener Bühne

Wülfrath. · Im WüRG-Haus und in der Innenstadt ging es zu Halloween gespenstisch zu.

Schaurig-schön – es ging phan­ta­sie­voll zu: In der Fußgängerzone fand zum ersten Mal ein großer Halloween-Abend statt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

An Halloween („All Hallows‘ Eve“), dem Vorabend von Allerheiligen, verkleiden sich die Menschen, um böse Geister zu vertreiben. Kinder ziehen von Haus zu Haus, um von den Bewohnern Süßigkeiten zu erpressen („Trick or Treat!“). Seit Jahren hat sich der alt-irische Brauch, der in Amerika groß geworden ist, auch in Deutschland etabliert. Und das kleine Wülfrath geht nun voran: Zum ersten Mal fand ein großer Halloween-Abend in der Fußgängerzone statt, und im WüRG-Haus stand die Offene Bühne dieses Mal ganz im Zeichen des bunten Gruselns.

Das WüRG-Haus bot jungen Nachwuchsmusikern eine Bühne

„Viele Leute kamen auf uns zu und fragten nach einer Wiederholung der ‚Karibischen Nacht’“, erzählt Christina Rick von der Händlervereinigung „Wülfrath pro“. Im Juli hatte es ein Sommerfest in der Fußgängerzone, verbunden mit verlängerten Öffnungszeiten der Geschäfte gegeben. Offenbar sei das gut angekommen. „Für eine Wiederholung im Herbst bot sich Halloween an. Das ist unser Fest, wir dekorieren und verkleiden uns gerne“, verrät die Zweite Vorsitzende, die als „Harley Quinn“ aus dem Film „Suicide Squad“ erschienen war. Die Wülfrather standen ihr in nichts nach und tummelten sich zahlreich auf der Wilhelmstraße, die meisten ebenfalls verkleidet. Da gab es Monster, Bösewichte aus Kino und Videospielen, und vor allem viele kleine Hexen.

Lena Grün (15) ist ein alter Hase im „Cosplay“: „Ich habe nähen gelernt, als ich fünf war, und liebe es, Kostüme herzustellen.“ Zu Halloween ist es eine „Drachenkriegerin“ geworden, komplett mit SchädelmMaske und Pappmaché-Drache über der Schulter. Für die Prämierung der besten Kostüme rechnete sich Lena gute Chancen aus. Aber auch ohne Verkleidung konnte man es sich bei „Zickenburger“, Kartoffelsuppe und Cocktails gutgehen lassen. Noch gemütlicher ging es im WüRG-Haus zu, wo um 20 Uhr erst wenige Stammgäste zwischen Spinnweben und Skelett-Deko saßen. Bei der „Generation WüRG“ können sich Nachwuchsmusiker ohne Anmeldung auf der Bühne ausprobieren. „Wer kommt, der kommt“, sagt Organisatorin Silke Biesterfeld. Leider gebe es immer weniger Schülerbands, und mit Vivien Hanulok hatte sich bis dahin auch erst eine Künstlerin für den Abend gemeldet.

Doch allein für die 15-Jährige hatte sich das Kommen gelohnt. Vivien sang erst „Almost Lover“ von Alison Sudol, dann „Shallow“ von Lady Gaga und schließlich „Bohemian Rhapsody“ von Queen, während sie sich selbst auf Keyboard und Gitarre begleitete. Ihr Spiel war so gekonnt und ihre Stimme so gefühlvoll, dass man nicht gedacht hätte, dass es ihr allererster Auftritt war. „Sie ist übrigens auf der Suche nach Musikern in ihrem Alter, um eine Band zu gründen“, verriet ihr Vater Romuald. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich gerne melden.