Hertie-Gebäude ist verkauft

Helmut Stiegelmeier, Unternehmer und Fraktionsvorsitzender der SLB, hat einen Investor für das Kaufhaus gefunden.

Velbert. Mehr als zwei Jahre lang haben die Stadt und der Eigentümer des ehemaligen Hertie-Gebäudes dicht gehalten. Niemand machte auch nur den Hauch einer Andeutung, was aus der Immobilie an der Friedrichstraße werden soll. Am Dienstag ließ Helmut Stiegelmeier, Tönisheider Unternehmer und Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Sozial Liberaler Bürger (SLB, vier Sitze im Stadtrat), die Bombe platzen: Er präsentierte einen Investor und Pläne für die Zukunft des früheren Kaufhauses.

„Geplant sind mehrere Einzelhandelsgeschäfte auf einer Verkaufsfläche von 7500 Quadratmeter. Dabei soll der Schwerpunkt auf Bekleidung liegen“, sagte er. „Dies wird in Velbert gebraucht, und ich bin überzeugt, dass dieses Konzept der Innenstadt einen Schwung an Besuchern bescheren wird.“

Doch bevor der erste Pullover, die erste Hose oder Schuhe verkauft werden können, wird das Gebäude im großen Stil umgebaut. Dies soll in zwei Phasen geschehen. In der ersten werden das Unter-, das Erdgeschoss und die die erste Etage modernisiert, danach folgt das zweite Stockwerk. Wie konkret das Gebäude dann von innen aussehen wird, steht noch nicht fest. „Das wird sich zeigen, wenn die Baugenehmigungen da sind. Aber ein Architekturbüro ist schon mit den ersten Planungen beschäftigt“, sagt der Unternehmer. Fest stehe aber, dass die ersten Geschäfte im Herbst 2012 eröffnen sollen.

Die Immobilie hat Helmut Stiegelmeier nicht selbst gekauft. „Das war für mich eine Nummer zu groß“, sagt er. Deshalb habe er die Verwaltungs- und Dienstleistungscentrum Velbert City GmbH gegründet und sich um einen Kooperationspartner bemüht. Über die Wirtschaftsförderung in Wuppertal sei er mit der Ferox Immobiliengruppe zusammengekommen, die das Gebäude gekauft hat. „Über den Kaufpreis haben wir Stillschweigen vereinbart“, sagte er.

Bei seinen Plänen fürs Hertie-Gebäude steht für Stiegelmeier fest, dass das Projekt Marktzentrum „auf Eis gelegt werden muss“. Einen entsprechenden Antrag, über den der Stadtrat am 19. Juli beraten soll, habe er schon gestellt. „Es macht keinen Sinn, wenn es zwei Einkaufszentren in der Stadt gibt. Dann gehen alle nur noch dort einkaufen und der Rest der Friedrichstraße stirbt aus.“

Dass Ratskollegen von seiner Haltung nicht begeistert sein werden, damit rechnet Stiegelmeier schon. „Es wird sicherlich Gegenwind geben.“

Den möglichen Vorwurf, er könne in seiner Funktion als Ratsmitglied angesichts der eigenen Pläne für ein Einkaufszentrum befangen sein, weil er unternehmerische Interessen und nicht die der Allgemeinheit verfolgt, weist er zurück: „Wieso sollte ich befangen sein, das ist Unsinn. Ich will doch nur das Beste für Velbert.“