Herzog-Wilhelm-Markt: „Es war eine schöne Woche“
Mit Ausnahme der „Regenzeiten“ ziehen Veranstalter und auch die neuen Budenbetreiber eine positive Bilanz des Herzog-Wilhelm-Marktes.
Wülfrath. Der Kirchplatz ist wie leer gefegt, nur unter den Vordächern der Buden des Herzog-Wilhelm-Markts harren einige Hartgesottene aus. Und natürlich vor der Bühne, wo sich ein dichtes Meer aus bunten Regenschirmen beim Auftritt der Schlager-Kapelle „Nur Ute“ gebildet hat.
Trotz prasselnden Regens ist die Stimmung gut. Auch der Vorsitzende des Fördervereins Herzog-Wilhelm-Markt, Hans-Peter Altmann, bleibt optimistisch: „Laut Wetterbericht soll es heute Abend trocken bleiben.“ Er behält Recht: Wenige Minuten später ebbt der Regen ab.
Altmanns HWM-Fazit fällt daher versöhnlich aus: „Bis auf die Regentage lief es gut“, sagt er. „Das Ambiente ist klasse, die Leute kennen sich — das macht das Flair des Marktes aus.“
Diesen Eindruck hat auch Christine Müller-Rausch, die in der neuen Jägermeister-Bude verschiedene Mixgetränke mit dem hochprozentigen Kräuterschnaps ausschenkt. Auch bei ihr kommt man schnell ins Gespräch: „Wir haben viele nette Leute kennengelernt und sogar einige Stammkunden gewonnen.“ Da macht es auch nichts, dass die wirtschaftliche Bilanz genau wie bei einigen anderen Buden recht mager ausfällt. „Wahrscheinlich kommen wir Plus-Minus-Null aus der Woche heraus“, sagt Christine Müller-Rausch: „Das hat dem Spaß aber keinen Abbruch getan“, beteuert sie.
Ähnlich fällt auch die Bilanz der „Zwei Engel“ aus, die schräg gegenüber der Jägermeister-Bude ihre HWM-Premiere feiern. „Es war eine schöne Woche mit viel Spaß und einem tollen Bühnenprogramm“, sagt Birgit Göttlicher, „jetzt sind wir aber auch platt.“ Verkaufsschlager des Duos waren holländische Kibbelinge (frittierte Fischfilets). Die nächsten Wochenenden will Göttlicher es nun aber ruhiger angehen lassen: „Ich war jeden Tag hier und habe zu Hause noch nicht einmal die Kerzen am Adventskranz brennen sehen.“
Wenige Meter weiter verkauft die Bergische Diakonie selbst gebackene Plätzchen, Pralinen und hölzerne Weihnachtsengel des ergotherapeutischen Dienstes. „Unsere Bewohner freuen sich natürlich immer riesig, wenn sie etwas verkaufen“, sagt Marion Achinger. Im kommenden Jahr wolle man daher wiederkommen. „Wir gehören als größter Arbeitgeber schließlich zu Wülfrath.“
Auch Judith Wenzlawiak ist schon an der Bude vorbeigekommen. Mit einem Bauchladen dreht sie für die Hospiz-Gruppe ihre Runden auf dem Markt, Pralinen, Marmelade und Plätzchen schützt sie mit einer Plastikdecke vor dem Regen.
„Wir sind als Verein immer auf Spenden angewiesen“, sagt sie. „Daher sind wir sehr dankbar, dass uns die Budenbetreiber so toll aufgenommen haben.“ So kann ihr Fazit wohl auch für den ganzen Markt gelten: „Super gelaufen!“