Hier ist das Radfahren ein wahrer Genuss
Mit dem griffigen Titel „einfach bergisch radeln“ haben fünf Städte und Regionen ihre Aktivitäten gebündelt und vermarkten jetzt zusammen die drei Bergischen Panorama-Radwege.
Kreis Mettmann. Der Panorama-Radweg Niederbergbahn führt von Haan über Wülfrath, Velbert und Heiligenhaus bis nach Essen-Kettwig. Die Strecke ist fast 40 Kilometer lang und führt über eine ehemalige Bahnlinie, über die zwischen 1926 und 1996 Personen und Güter transportiert wurden. Seit kurzem wird sie unter dem Titel „einfach bergisch radeln“ zusammen mit dem Bergischen Panorama-Radweg und dem Panorama-Radweg Balkantrasse von der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit Sitz in Solingen beworben.
Die drei Strecken umfassen insgesamt 224 Kilometer und reichen von Leverkusen im Südwesten und Olpe im Südosten bis nach Hattingen und Essen-Kettwig im Norden. Als besonders positiv wird dabei hervorgehoben, dass die Radwege größtenteils über stillgelegte Bahntrassen führen und damit steigungsarm und bequem auch nur mit Muskelkraft zu erradeln sind. Obgleich sich in jüngster Zeit E-Räder und Pedelecs immer größerer Beliebtheit und einer wachsenden Verbreitung erfreuen.
Trotzdem: Auf den Verbindungswegen zwischen den Bahntrassen sind, so betont die Wirtschaftsförderung, nur wenige anstrengendere Passagen zu bewältigen. Das gesamte Panorama-Radwege-System sei komplett beschildert. Auf diesen Panorama-Radwegen kann man die Region neu entdecken: Über 15 Viadukte — bis zu 40 Meter hoch — und zahlreiche Brücken geht die Fahrt auch durch 14 Tunnel. Der längste davon ist der Wegeringhausener Tunnel mit 724 Metern. Auf den Spuren der Industriekultur und mitten durch bergige Landschaft mit ihren Flüssen und Bächen gibt es zahlreiche Anlässe, Pause zu machen, um Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Alte Bahnhöfe sind mittlerweile zu beliebten Biergärten und Kulturstätten geworden, es gibt Aussichtspunkte und Denkmäler zu bestaunen.
Besonders der Panorama-Radweg Niederbergbahn bietet viele reizvolle Eindrücke, führt er doch neben den Viadukten in Heiligenhaus auch über Deutschlands erste und bislang einzige Waggonbrücke, die aus einem alten vierachsigen Drehgestell-Flachwagen besteht, die abends sogar illuminiert ist. Der Waggon wurde vor acht Jahren in eine Brücke verwandelt. Insgesamt führt allein die Niederbergbahn über 20 Brückenbauwerke.
Dank seiner asphaltierten Oberfläche und seiner Breite von drei Metern ist der Radweg weitgehend barrierefrei. So haben auch Fußgänger sowie Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren beziehungsweise Familien mit Kinderwagen die Möglichkeit die Route nach und nach zu erkunden.
Wer in Haan starten möchte, kann seine Tour an der Bushaltestelle Thienhaus in Oberhaan beginnen. Dort fahren die Linien 784 und O 1. In den Bussen und Bahnen der Rheinbahn können Fahrräder (gegen Lösen eines Zusatztickets) mitgenommen werden, sofern das Platzangebot ausreichend ist. Falträder gelten zusammengeklappt als Gepäcksstücke und dürfen in Bussen und Bahnen immer kostenfrei mitgenommen werden. Wer lieber in Essen-Kettwig losstrampeln mag, kann von der Bushaltestelle Kettwig Brücke beginnen. Dort fahren die Linien 772 und 774.
Telefonische Informationen zu den Bergischen Panorama-Radwegen erhalten Interessierte unter der Nummer 0212/881606999 täglich von 8 bis 19 Uhr. Unter dieser Telefonnummer kann man auch die Übersichtskarte der Bergischen Panorama-Radwege kostenlos bestellen.