HWM: Neue Buden, alter Vorstand
Fördervereins-Chef Hans-Peter Altmann ärgerte sich bei der Jahresversammlung über Verdi.
Wülfrath. Da mag es draußen noch so sommerlich sein, es gibt einige Wülfrather, die sind schon wieder mit den Gedanken bei Glühwein, Nikolaus und Weihnachtsmusik: die Mitglieder des Fördervereins Herzog-Wilhelm-Markt. Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung deutete sich bereits an, dass sich bei dem Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz 2016 einige Details ändern werden.
Vier Budenbetreiber scheiden aus: das Balkan-Eck, die Bulettenbude, Peking-Garden und Tapas y Mas. Dafür kündigte Organisator Altmann bereits drei Neuzugänge an. So wird das Ehepaar Dombrowski Panhas und Langos anbieten, die Freie Aktive Schule steuert Tiroler Spinatknödel bei und am Stand von Fabian Schulz und Jan-David Bentz soll es Chicken Nuggets mit Ananas-Curry-Sauce und Apfelstrudel-Punsch geben.
Ein Programmpunkt wird aller Voraussicht nach wegfallen: der Besuch des Nikolauses. Dieses Jahr endet das Fest schließlich schon am 4. Dezember. Altmann: „Wir können den Nikolaus ja schlecht vorziehen.“ Für den großen musikalischen Abend am ersten Freitag hat der Vorstand bereits die Wülfrather Band „In Vain“ ins Auge gefasst, die auch auf dem diesjährigen Schützenfest spielen wird. Eine Zusage steht noch aus. Der Sound vor der Bühne soll jedenfalls in diesem Jahr verbessert werden. Es ist angedacht, jeweils einen Lautsprecher auf jeder dritten Marktbude anzubringen.
Bei allen Neuerungen bleibt der Vorstand des Fördervereins beständig. Einstimmig wählte die Versammlung Vorsitzenden Hans-Peter Altmann, Geschäftsführer Dirk Winnes, Schriftführer Michael Laschet und Beisitzer Thomas Reuter. Herbert Kleinert (ehemals Altstadtlädchen) überließ seinen Beisitzer-Posten Otto Höpfner.
Auch die Finanzen des Vereins, der im vergangenen Jahr ein Minus von 3300 Euro gemacht hat, waren Thema. Altmann betonte, dass man dem Nachbarn Mettmann, der seinen Weihnachtsmarkt auf vier Wochenende ausdehnen möchte, nicht nacheifern werde — aus einfachen Gründen. „Wenn wir eine finanzielle Unterstützung der Stadt so wie in Mettmann bekommen würden, wäre es kein Problem noch eine Woche dranzuhängen“, sagte Altmann. Die Nachbarn bekommen unter anderem das Auf- und Abbauen der Buden sowie die Reinigung nach dem Fest gesponsert. Der Förderverein bekam im vergangenen Jahr gerade einmal 310 Euro aus dem Topf des Stadtkulturbundes. Mit Freude hat Altmann da die Signale von Bürgermeisterin Claudia Panke aufgenommen, dass der HWM künftig mit größerer finanzieller Unterstützung rechnen darf.
In Richtung Verdi schickte Hans-Peter Altmann ein Kopfschütteln. Dass die Gewerkschaft bei ihrem gerichtlichen Vorgehen gegen die verkaufsoffenen Sonntage in Wülfrath dem HWM seine Wertigkeit absprechen möchte, kann der Vorsitzende nicht verstehen: „Das ist fast schon unverschämt und ein Schlag ins Gesicht der Ehrenamtler.“
Verdi ist nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts gegen die Shopping-Sonntage in Velbert der Ansicht, dass Veranstaltungen, die offene Geschäfte rechtfertigen, zunächst durch eine Besucherzählung ihren Stellenwert unter Beweis stellen müssen. Doch Altmann sagt: „Eine Zählung würde uns 3000 Euro kosten.“ Sein Fazit: „Wofür? Wir brauchen den verkaufsoffenen Sonntag ja nicht.“ Laut der Hochrechnung des Vereins zieht der HWM an zehn Tagen 30 000 Menschen an. Ob das Gericht sich mit der Schätzung zufrieden gibt, wird sich erst zur Urteilsverkündung in den kommenden Wochen zeigen.