Im Gymnasium ist Musik und mehr drin
Die Schule präsentiert sich und die Vielfalt ihrer Möglichkeiten.
Wülfrath. Viele Kinder wuseln durch die Menge: „Mama, Mama! Ich habe gerade das englische Alphabet gelernt!“ „A, B, C, D, E, F, G.“ Ein anderes Kind zupft am Hosenbein des Erprobungsstufenkoordinators Günter Sonnenschein: „Sie kenne ich doch!“ Denn manche Viertklässler waren schon zwei Wochen vorher mit ihrer Klasse im Probe-Unterricht des Gymnasiums in Wülfrath gewesen. Tag der Offenen Tür: Schüler und Eltern entdecken die Schule an der Kastanienallee. Lehrer und Schüler stellen alle Fächer vor und laden die Viertklässler dazu ein, selbst mitzumachen.
Till Schellscheidt (10) verschlägt es direkt in den Chemieraum. Ausgestattet mit einer Chemiebrille stellt er sein eigenes Badesalz her. Nachdem er einige Stoffe mit dem Meeressalz vermischt hat, hält er strahlend seinen Beutel gefüllt mit duftenden orangenen Körnchen hoch. „Den schenke ich meiner Schwester, die mag so etwas total gerne.“
Sein Vater Martin steht neben ihm und möchte sich heute von einer Schule überzeugen: „Mein Kind bleibt dann ja acht Jahre auf der weiterführenden Schule, da finde ich es schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Bisher hat mir an dieser Schule aber alles gefallen. Das Orchesterstück heute Morgen hat mich besonders beeindruckt.“
Vater Markus Bremkamp ist sich hingegen vollkommen sicher, dass es für seinen Sohn das Wülfrather Gymnasium sein soll. „Bei uns ist es quasi schon Tradition. Meine Brüder waren hier, ich war hier, meine Tochter ist hier und jetzt soll auch mein Sohn diese Schule besuchen.“
Seine Tochter Katharina (11) zeigt ihrem Bruder Jonathan (9), was in der Schule alles möglich ist. „Und hier haben meine Gruppe und ich den Förderpreis in Biologie gewonnen“, sagt sie und zeigt auf einen ausliegenden Zeitungsartikel. Vater Markus ist zufrieden: „Das Konzept dieser Schule ist prima. Ich kann meine Kinder guten Gewissens schicken.“
Ein Schülerquartett zieht derweil durch die Gänge, im Englischunterricht haben sie im Rahmen des Projektes „Be smart, don’t start“ einen Antirauchersong geschrieben. Ausgestattet mit zwei Gitarren singen sie munter ihr selbst geschriebenes Stück.
Für Schüler und Lehrer ist es ein zusätzlicher Tag, dennoch sind sie mit Begeisterung bei der Sache. Viele stellen ihre Projekte und Kunstwerke vor. Selbst designte Produktverpackungen, die Traumgeburtstagstorte, Skulpturen, Köpfe, Zeichnungen, Wandmalereien, selbst gedrehte Filme, Gedichte, auch ein Rollenspiel auf Französisch wird vorgespielt.
Auf die Frage, was das Gymnasium alles zu bieten habe, stockt Schulleiterin Erika Winkler kurz: „Puh, viel!“ Und nennt unter anderem die Schüleraustausche nach Schweden, Frankreich England und in die USA. Zudem wurde die Schülerbücherei vergrößert, die von ehrenamtlichen Eltern betrieben wird.
Für versetzungsgefährdete Schüler wurde das „Komm mit“-Programm eingeführt. Dabei gehen die Kinder in das neu eingerichtete „Lärnbüro“, in das sich auch sonst jeder zurückziehen darf, wenn er Ruhe sucht.