Jugendliche erfinden Wülfrath am PC neu

Im Computerspiel „Minecraft“ konnten die Teilnehmer ihre Wünsche für die Stadt umsetzen.

Foto: Staschick

Wülfrath. Zwölf Jugendliche haben ihre Vorstellungen von einer attraktiven Stadt virtuell ausgearbeitet. Vier Tage lang haben sie Wülfrath im PC-Spiel „Minecraft“ auf- und umgebaut. Das Projekt wurde vom Jugendhaus begleitet. Unter den jungen Stadtplanern waren elf Jungs und ein Mädchen zwischen zwölf und 19 Jahren. Gemeinsam verbrachten sie die zweite Ferienwoche im großen Sitzungssaal des Rathauses, wo sie ihre Ideen für Wülfrath in den typischen Blöcken des Spiels verbauten. Unter anderem entwarfen sie einen Skatepark und eine Kartbahn für die Kalkstadt.

„Wir wollen Wülfrath so zeigen, wie wir es uns wünschen“, erklärt der 15-jährige Justin Pauluhn. Die Wülfrather Wasserwelt verwandelten er und seine Mitstreiter in ein exotisches Freibad. Außerdem entwarfen die computerbegeisterten Jugendlichen einen riesigen Technikmarkt, den „Medimaxx“. „Der durfte natürlich nicht fehlen“, findet Justin. An einem Gebäude bauten immer mehrere Spieler gemeinsam. „Das hat die ganze Woche über super funktioniert“, berichtet Angela Sprink, Leiterin der Kinder- und Jugendförderung. Sie ist begeistert von der Initiative der Jungs, die das Projekt selbst organisiert haben. Dazu war vorab eine Menge technisches Wissen gefragt. „Damit wir überhaupt loslegen konnten, habe ich das Spiel für uns umgeschrieben“, erzählt Jan Tillmann. Der 16-Jährige erarbeitete eine neue Version, mit der es möglich war, ganz detailgenau zu bauen.

Bis zum ersten Projekttag sei er nicht sicher gewesen, ob das alles tatsächlich so funktionieren würde. „Aber zum Glück lief es dann. Da fiel abends eine riesige Anspannung ab.“ Etwa ein halbes Jahr haben die Vorbereitungen für das Projekt insgesamt gedauert. Zu den Organisatoren gehörte neben Jan und Justin auch Steffen Stuckart. Der 17-Jährige kümmerte sich vor allem um die Wettkämpfe, die zwischendurch ausgetragen wurden. „Gebaut haben wir im Team, aber wir wollten in den Pausen auch andere Spiele gegeneinander spielen“, sagt er.

Auch außerhalb der virtuellen Welt waren die Jugendlichen unterwegs. Zusammen erkundeten sie die Stadt, um etwa das Rathaus und die Sparkasse möglichst realitätsgetreu nachbauen zu können. Ein virtuelles Jugendhaus gibt es auch — allerdings ein deutlich größeres als sein Vorbild.

Das bunte Minecraft-Wülfrath bleibt in der nächsten Zeit weiter online. „Wir werden da auf jeden Fall weiter dran bauen“, kündigt Justin an. Bürgermeisterin Claudia Panke hat den Jugendlichen zudem vorgeschlagen, Ideen für den Rathaus-Vorraum virtuell neu zu gestalten. „Das wird dann unser nächstes Projekt“, sagt Jan.