Kommunionkinder treffen sich nach 50 Jahren wieder

Sogar die ehemalige Schulrektorin war zum Treffen gekommen.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. „Schade, dass so gut wie keine Jungs gekommen sind“, bedauerte Bettina Klees. Luzian Flück war der einzige Mann, der an der Dankfeier zum Goldkommunion kam. Dafür ließ es sich Erika Stenger trotz ihrer 97 Jahre nicht nehmen, sich für den Werdegang ihrer Schützlinge von einst zu interessieren. Die ehemalige Rektorin der katholischen Volksschule hatte vor 50 Jahren die 22 Mädchen und 20 Jungen im Religionsunterricht auf den ersten Empfang der Heiligen Kommunion vorbereitet.

Bärbel Heimannsberg, machte 1967 Kommunion

„Wir hatten nie ein Klassentreffen gemacht, das hier ist ein bisschen so was“, findet Andrea Casalino. „Wir müssen uns erst einmal wieder erkennen“, stellte Bärbel Heimannsberg fest und betrachtet alte Fotos von damals. Die adrett in weiß gekleideten Mädchen zogen entlang des längst abgerissen alten Kindergartens an der Klosterstraße in einer Prozession zur Kirche. „Anschließend wurde zu Hause im Kreise der Familie gefeiert“, erinnerte sich Andrea Casalino. Die Geschenke waren nicht so üppig wie heute und hatten meistens einen direkten Bezug zur Kirche. „Eine Kette mit einem Kreuz, Gebetbuch, Rosenkranz, da war so üblich. Ich bekam außerdem eine Uhr und sogar Geld - das war was ganz Besonderes.“

Bettina Klees denkt mit Entsetzen daran, dass sie von den Nachbarn mit Unterröcken beschenkt wurde. „Das waren ganz fürchterliche Dinger. Dazu kriegte ich ein Poesiealbum, das habe ich aber heute noch.“ Bei der Jubiläumsfeier in der Pfarrkirche stellte Bruder Dietmar die Frage, was von der Kommunion übriggeblieben ist. „Ich habe noch das Bild, das ich damals von der Gemeinde geschenkt bekommen habe“, so Elisabeth Tilling und zog eine postkartengroße Abendmahldarstellung aus ihrer Tasche.

Die Organisatorin der diesjährigen Goldkommunion kann sich gut an das Wetter an den Weißen Sonntag vor 50 Jahren erinnern, der 1967 auf den 2. April fiel: „Da war es genauso bedeckt und kalt wie in diesen Tagen.“