Leichtathletik Mihambo und Ogunleye machen Hoffnung auf goldene Hallen-EM
Dortmund · Malaika Mihambo verlängert in Dortmund ihr Titel-Abo bei deutschen Hallenmeisterschaften. Die ganz große Weite bleibt aber aus. Eine andere Olympiasiegerin hingegen sorgt für einen Paukenschlag.
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Mihambo und Ogunleye machen Hoffnung auf goldene Hallen-EM
Weitspringerin Malaika Mihambo siegte ohne den ganz großen Glanz, Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye überragte mit einer persönlichen Bestleistung - die beiden Stars der deutschen Leichtathletik haben bei der Hallenmeisterschaft in Dortmund wieder einmal geliefert.
Auch Routiniers wie Sprinterin Alexandra Burghardt und Dreispringer Max Heß sowie ein paar junge Wilde machen zwei Wochen vor der Hallen-EM im niederländischen Apeldoorn Hoffnung auf eine gute Medaillen-Ausbeute.
Mihambo hadert mit technischen Fehlern
Tokio-Olympiasiegerin Mihambo fehlte bei der Hallen-DM allerdings die gewohnte Leichtigkeit. Die 31-Jährige blieb dieses Mal ohne Sieben-Meter-Sprung. In ihrem besten Versuch kam sie auf 6,79 Meter. „Heute war nicht ganz so mein Tag. Ich habe es nicht geschafft, mein Potenzial voll zu entfalten“, sagte Mihambo. Sie habe „einfach technische Fehler gemacht“.
Nach ihrem achten nationalen Hallentitel in Folge blickt Mihambo aber zuversichtlich auf die EM. Sie sei nicht unzufrieden mit der Weite, betonte sie. „Ich weiß ja jetzt auch, was ich noch besser machen muss, und ich weiß, wo ich gerade stehe. Und ich hoffe, dass ich das dann in Apeldoorn umsetzen kann.“
Immerhin stehen für Mihambo in diesem Jahr 7,07 Meter vom Meeting in Karlsruhe Anfang des Monats zu Buche. Zuletzt aber wurde sie durch einen Infekt außer Gefecht gesetzt.
Ogunleye mit Bestleistung zum Titel
Ein Zeichen an die internationale Konkurrenz sendete Ogunleye, die in Dortmund die Kugel auf 20,27 Meter brachte und so weit stieß wie nie zuvor in ihrer Karriere. Die deutsche Hallenmeisterin schob sich damit in der Weltjahresbestenliste auf Platz zwei.
Eigentlich wolle sie solche Weiten bei den internationalen Höhepunkten erzielen, sagte die Olympiasiegerin von Paris. „Und im nächsten Moment habe ich gedacht: Warum versuchst du es nicht einfach? Warum nimmst du die Herausforderung nicht an, auch jetzt solche Weiten abzurufen?“ Bei den Höhepunkten wolle Ogunleye noch mal einen draufsetzen.
Heß: Medaille bei Hallen-EM als Ziel
Dreispringer Heß stellte seine starke Form mit 17,00 Metern erneut unter Beweis und holte schon seinen neunten deutschen Meistertitel unter dem Hallendach. Auch der Chemnitzer ist einer der EM-Goldkandidaten. Vor gut zwei Wochen hatte er in Metz mit 17,41 Metern die Weltjahresbestleistung aufgestellt.
„Für die Bronzemedaille bei Hallen-Europameisterschaften habe ich ja ein Dauer-Abo. Das würde ich auf jeden Fall gerne als Minimalziel ausgeben“, sagte Heß, der schon viermal bei einer Hallen-EM Platz drei belegte. „Alles, was darüber hinausgeht - Silber oder Gold -, wäre natürlich auch ganz nett.“
Burghardt schiebt sich in erweiterte Weltspitze vor
Chancen auf eine Medaille darf sich auch Burghardt ausrechnen. Die 30-Jährige lief die 60 Meter in 7,13 Sekunden und war über diese Distanz damit so schnell wie noch nie zuvor. Die Staffeldritte von den Olympischen Spielen in Paris ist damit die Nummer acht in der Welt und zeigt, dass auch in dieser Saison mit ihr zu rechnen ist.
„Es hat einfach für mich alles gepasst und ich wollte einfach Spaß haben. Ich wollte es genießen. Das war das Ziel für die ganze Hallensaison“, sagte Burghardt, die als eine von wenigen deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten nicht nur an der EM in Apeldoorn, sondern auch an der Hallen-WM in Nanjing in China teilnehmen möchte, die vom 21. bis 23. März stattfindet.
Einige Top-Athletinnen und Top-Athleten fehlen
Zwei der stärksten Konkurrentinnen Burghardts fehlten allerdings in Dortmund: Sowohl Titelverteidigerin Rebekka Haase als auch die frühere 100-Meter-Europameisterin Gina Lückenkemper hatten nicht mit der Hallen-DM geplant - und waren wie einige andere namhafte Sportlerinnen und Sportler nicht dabei.
Die Abwesenheit einiger Etablierter nutzten mehrere Talente im DLV-Kader, um den Fokus auf sich zu richten. Über die 60 Meter Hürden lieferten sich die 22-jährige Marlene Meier und die 20-jährige Rosina Schneider ein spannendes Finale. Meier (7,96 Sekunden) setzte sich dabei knapp gegen Schneider (7,97 Sekunden) durch. Bei den Männern ist über dieselbe Distanz der 21 Jahre alte Hallenmeister Manuel Mordi ein Versprechen für die Zukunft. Über die 400 Meter lief U20-Hallen-Europarekordhalterin Johanna Martin zum Meistertitel.
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