Starkregen gefährdet Straßenverkehr Kanaldeckel werden bei Starkregen zur Gefahr

André Herbes (WG) warnt im AWS vor drohendem Unheil für Verkehrsteilnehmer.

Foto: Patrick Schüller

Wülfrath. Der Starkregen hat am Dienstag vor allem den Stadtteil Flandersbach getroffen. Die Freiwillige Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun. „Innerhalb kürzester Zeit gab es über den Feldern, derart viel Niederschlag, das zum einen der Boden das Wasser nicht aufnehmen konnte und zum anderen die Straßeneinläufe der Straßen durch Schlamm, Stein und Wassermassen überlastet waren“, berichtet der stellvertretende Wehrleiter Sven Salomon.

Der Einsatzschwerpunkt der Feuerwehr lag nach seinen Angaben an einem Haus, das am schwersten von den Wasser- und Schlammmassen getroffen wurde. Dort mussten die Einsatzkräfte mit starken Schmutzwasserpumpen den Keller des betroffenen Hauses leer pumpen. Der Keller war komplett vollgelaufen. Zum Schutz vor weiteren Wasser- und Schlammlawinen errichtete die Freiwillige Feuerwehr einen Damm aus Sandsäcken an der Grundstücksgrenze. Dabei erwiesen sich Anwohner als hilfreiche Zeugen des Geschehens. „Bemerkenswert ist es, dass viele Bürger aus Flandersbach, ob betroffen oder nicht, mit anpackten, wo Bedarf war. So konnten einige Anwohner mit in der Kette zur Weitergabe der Sandsäcke eingebunden werden. Außerdem haben die Anwohner, die eingesetzten Einsatzkräfte mit Getränken versorgt“, lobt Sven Salomon die gute Nachbarschaft.

Starkregen war in der vergangenen Woche auch der Auslöser für die erneute Gefährdung von Autofahrern auf der Düsseler Straße. Dort wurde wieder ein Gullydeckel hoch gespült. Bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) im großen Saal des Rathauses machte dies André Herbes von der Wülfrather Gruppe zum Thema. Er war in der Vergangenheit selbst Opfer eines Unfalls, weil ein Kanaldeckel weg gespült worden war. Zudem erinnerte er an den Unfall mit dem neuen Kommandowagen der Freiwilligen Feuerwehr, bei dem es zwar keine Verletzten gegeben hatte, wohl aber ein ramponiertes Einsatzfahrzeug und eine Auslösung des Airbags. Der Ratsherr mahnte an, nicht zu warten, bis beim nächsten Starkregen Personen zu Schaden kommen. André Herbes wollte von der Verwaltung wissen, was sie dagegen zu tun gedenke.

Der Technische Dezernent, Martin Barnat, räumte die Geschehnisse in jüngster Vergangenheit ein und sprach auch von „Handlungsbedarf“, den die Verwaltung sehe. Er wies aber auch darauf hin, dass Tiefbauingenieure davor warnten, Gullydeckel so zu fixieren, dass sie dem Wasserdruck nicht weichen können. Dann werde der Wasserdruck in der Kanalisation zu hoch und könnte das gesamte Gemäuer zum Einsturz bringen. Martin Barnat bejahte indes, dass ein größerer Kanal in der Wilhelmstraße auf Höhe der alten Post für Abhilfe sorgen kann.