Karnevalszug in Rohdenhaus: Jeckes Familientreffen im Dorf
Bei optimalem Feierwetter pilgerten die Jecken am Rosenmontag zum Umzug nach Rohdenhaus. Sie sahen 21 Gruppen und konnten reichlich Kamelle sammeln.
Wülfrath. Schon auf der Flandersbacher Straße kündigte es sich an: Wenn Wikinger, Bären, Computerspielfiguren, Senftuben, Menschen mit und ohne Perücken, Fußballspieler und Familien mit Bollerwagen gemeinsam in Richtung Rohdenhaus pilgern, dann ist wieder Rosenmontagszug.
Wieder fanden rund 5000 jecke Menschen den Weg, um sich von den Kalkstadt-Narren (KSN) und ihren Gästen auf den Wagen mit reichlich Kamelle beschmeißen zu lassen und zu feiern. Mehrere hundert Kilo Wurfmaterial hatten die Zugteilnehmer eingepackt, als sich die Karawane um 15 Uhr im Gefolge der Standarte der KSN in Bewegung setzte.
Unterstützt wurde der Zug erstmals von Jürgen Sametat alias Käpt’n Sammy, der zusammen mit Peter Groß am Keyboard den Besuchern vor der ehemaligen Sparkassenfiliale mit Moderation und musikalischen Einlagen einheizte.
Unter dem leicht rumpelnden Motto „Eurokrise hin und her, die Kalkstadt-Narren nehmen´s nicht schwer“ gingen 21 Gruppen mit dem Zug. Da war das Fanfarencorps Neviges, das die Siedlerstraße gleich mit dem Karnevalsklassiker „Wenn dat Trömmelche jeht“ enterte. Passend dazu war der Stookiser Club mit liebevoll gestaltetem Wikingerschiff unterwegs.
Die Schützen widmeten sich dem Zugmotto und präsentierten den Euro-Rettungsschirm. Das „große Kribbeln“ brachte die Flöckchengarde auf die Straße — Fliegen, Käfer und Spinnen zogen vorbei, verfolgt von einer überdimensionalen Fliegenklatsche. Und das Theater Minestrone feierte zum 20-jährigen Bestehen auch sich selbst, standesgemäß in Kostümen aus ihrem Stück „Ritter Rost“.
Die familiäre Atmosphäre des Rohdenhauser Zuges zieht auch immer wieder auswärtige Jecken an. Familie Völz kommt mit den drei Kindern Melwin, Janto und Sam sowie Fabian Knaut gleich in einem Tiger-Viererpack aus Mettmann. „Für Kinder ist der Zug ideal. Es ist nicht zu groß, aber trotzdem genug los. Im nächsten Jahr besuchen wir vielleicht beide Züge — in Mettmann und Wülfrath“, sagt ihre Mutter.
Ein paar Meter weiter stehen Pirat Nele (9) und Clown Jana (8). Sie gehen gemeinsam auf die Parkschule und haben ihren Stoffbeutel schon vor der Rückkehr des Zuges halb voll mit Süßigkeiten. Popcorn, Bonbons, Weingummi — alles, was das kleine Narrenherz begehrt. Ihre Kostüme haben sie mit Bedacht ausgesucht. Da können sie wenigstens noch etwas Warmes drunter anziehen, sagt Jana.