Kartoffelfest: Reibekuchen-Backen im Akkord

Zahlreiche Besucher zog es am Wochenende in die Stadt: zum Essen und natürlich auch zum Freunde treffen.

Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Kartoffeln gehören im Rheinland und im Bergischen zu jedem guten Essen. Die gesunden Sattmacher mit der gelben Seele sind ebenso vielseitig wie beliebt. „Die kann ich einfach zu allem essen und sie schmecken immer“, sagte Norbert Deus und seine Frau Christa ergänzte: „Bei uns gibt es sie gekocht und gepellt zu jedem Hauptgericht.“

Ausgerechnet beim Kartoffelfest genoss sie jedoch zunächst den gebratenen Fisch. „Der schmeckt auch super.“ Günter Jesse hat dagegen ein Auge auf die Reibekuchen geworfen, er wartet nur darauf, dass sich der Andrang etwas legt. „Ein Tag ohne Kartoffeln gibt es bei mir gar nicht. “ Um Bekannte zu treffen, ist Rosi Stöcker in die Stadt gekommen. „Als Wülfratherin gehört für mich das Kartoffelfest einfach dazu. Wenn es das nicht mehr gäbe, dann würde etwas fehlen.“ Die Schlange am Reibekuchenstand von Einigkeit Dornap ist noch immer lang. Jürgen Gohr röstet im Akkord. „Wie viele ich heute schon gemacht habe, weiß ich nicht. 500 werden es mindestens sein.“

Kartoffeln am Spieß bieten Mustafa Alcan und Memet Kizilisik nebenan an. Sie drehen frische Kartoffeln zu einer Spirale und frittieren sie anschließend. „Das habe ich mal im Urlaub in der Türkei gesehen und das kommt sehr gut an“, sagt Mustafa Alcan. „Man erwartet so etwas wie Chips, aber es schmeckt wie gewürzte Scheibenkartoffeln. Sehr lecker“, bestätigt Ilse Lowis.

Mit der Anziehungskraft der Knolle ist auch Organisator Christian Campe von Wülfrath pro zufrieden. „Unser Ziel ist, auch den Samstag mehr zu beleben, und das ist gelungen. Die Händler ziehen mit und haben länger geöffnet, der verkaufsoffene Sonntag ist ohnehin sehr beliebt.“

Pünktlich zum Kartoffelfest lud im vergangenen Jahr auch der Angermarkt seine Kunden erstmals zum Einkaufserlebnis ein. Das Zentrum, das anfangs noch für Diskussionen gesorgt hatte, hat längst seinen Platz im Alltag gefunden.„Erst kürzlich sagte noch ein Kunde zu meiner Frau, dass er auch zunächst dagegen war und inzwischen sehr froh ist, dass das Center trotzdem gebaut wurde. Alle seien so nett und es sei doch ein schönes Anblick“, berichtet Markus Moritz. Der Inhaber des Edeka-Marktes zieht nach einem Jahr eine ausschließlich positive Bilanz. „Die Kunden sind sehr zufrieden, ich höre nur Positives. Zu uns kommen 1500 bis 2000 Leute täglich — ich denke, das spricht für sich.“ Von den übrigen Mietern hört er mehrheitlich, dass die Geschäfte gut laufen. „Wir haben viele Schüler, aber auch junge Familien und ältere Menschen, die bei uns einkaufen. Die direkte Anbindung an die Innenstadt ist ein großes Plus, weil niemand mit dem Auto kommen muss.“