Kinder eifern Künstlern nach
Ob Miró oder Niki de Saint Phalle: Schüler der Regenbogenschule haben sich von den Großen der Kunst inspirieren lassen.
Neviges. Unter dem Motto „Kinder lernen Künstler kennen“ sind die Schüler der Regenbogenschule selbst zu Künstlern geworden. An drei Projekttagen wurde in der ganzen Grundschule gebastelt, geklebt und gemalt. Die Ergebnisse wurden am Freitagabend bei einer Vernissage den Eltern präsentiert.
„Meine Tochter ist schon ganz neugierig darauf, was die anderen Kinder gemacht haben“, sagt Birgit Hübel, deren Tochter Farah die Klasse 4a besucht. Und kaum öffnen sich die Türen der Schule, strömen auch schon alle hinein, Kinder ziehen unter lautem Rufen ihre Eltern in Richtung der Klassenräume, um ihnen das eigene Kunstwerk zu zeigen.
Ibta Braus ist begeistert von der Aktion. „Ich finde das total toll. Die Kinder lernen so verschiedene Künstler kennen, die Klasse meines Sohnes hat etwa Miró bearbeitet. Es waren nur die geometrischen Formen vorgegeben, aber die Arbeiten kommen nahe an die Originale heran“, findet sie.
Ihr Sohn Felix geht in die Klasse 3a, Kunst ist sein Lieblingsfach. Deshalb besucht er auch die Kunst AG, die in den vergangenen Tagen ein eigenes Projekt bearbeitet hat. Es wurden Nanas aus Hasendraht gebastelt und angemalt — Figuren der Künstlerin Niki de Saint Phalle. „Es hat mir viel Spaß gemacht“, sagt Felix. „Besonders gut fand ich, dass es über mehrere Tage ging.“
Auch Laura (8) würde so etwas gerne öfter machen, „weil dann nur Kunst ist“. Sie freut sich besonders darauf, dass sie einige der Arbeiten bald auch in der Nevigeser Innenstadt sehen kann.
Denn der eigentliche Höhepunkt der Aktion steht noch bevor. Ab kommenden Sonntag (verkaufsoffen) werden in neun Nevigeser Geschäften ausgewählte Arbeiten der größeren Öffentlichkeit präsentiert und dort in den Schaufenstern ausgestellt. Initiatorin dieser Aktion ist Schulleiterin Brigitte Marks. „Wir haben uns gefragt, wie wir die Arbeiten in einem größeren Rahmen würdigen können, da kam uns diese Idee“, so Marks. Die Realisierung der öffentlichen Ausstellung findet in Kooperation mit dem Förderverein Velbert-in statt. Die Exponate werden drei Wochen lang zu sehen sein, danach werden sie der Schule zurückgegeben. „Sie sind Eigentum der Kinder, aber mit deren Erlaubnis möchten wir später dauerhaft damit die Schule verschönern“, sagt die Schulleiterin.
Ein großes Gemeinschaftsprojekt gab es im Zuge des Projekts auch. Unter Anleitung von Sonderpädagogin Kristina Bernhard haben alle Kinder eine eigene Zinkplatte mit Acrylfarbe bemalt. Diese Platten wurden an einem Bauzaun angebracht und ergeben so zusammen ein großes Kunstwerk. „Die Idee ist, dass jedes Kind nach dem 4. Schuljahr seine Platte mitnehmen darf, und die neuen Erstklässler dürfen ihre neue Platte aufhängen“, erklärt Rektorin Brigitte Marks. So soll ein dynamisches Kunstwerk entstehen, an dem noch viele Schülergenerationen ihre Freude haben werden.