VHS, Musik- und Kunstschule, Bücherei: Eine Zentrale in jedem Stadtteil
Die Verwaltungen von VHS, Musik- und Kunstschule sowie Bücherei sollen konzentriert werden.
Velbert. Volkshochschule, Musik- und Kunstschule sowie Stadtbibliothek sollen in den Stadtteilen Mitte, Neviges und Langenberg zentralisiert werden: Diese Überlegungen von Bürgermeister Stefan Freitag und Finanzdezernent Sven Lindemann haben für viel Wirbel geführt. Gibt es Musikunterricht künftig nur noch in Neviges? Kann man bald nur noch in Langenberg Bücher ausleihen? Gibt es VHS-Kurse dann nur noch in Mitte? Klares Nein. „Das sind bis jetzt nur Gedankenspiele“, betont Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach.
Gleichwohl sind es mehr als „Gedankenspiele“, es sind handfeste Vorschläge, die bis 2016 umgesetzt werden sollen, um dem städtischen Haushalt finanziell Luft zu verschaffen. Von der Zentralisierung verspricht sich die Stadtspitze eine Bündelung und letztlich kostengünstigere Verwaltung der Einrichtungen. Dabei greift ein Rädchen ins andere.
Geplant ist, die Stadtbibliothek am Standort Langenberg zu konzentrieren. Die zentrale Verwaltung soll dazu von der Stadtmitte in die Bücherei an der Donnerstraße umziehen. „Die Ausleihe und Rückgabe von Büchern wird aber nach wie vor in allen Stadtteilbüchereien möglich sein“, versichert Blißenbach. Seit die Pläne öffentlich wurden, haben viele Bürger besorgt nachgefragt, ob die Büchereizweigstellen geschlossen würden.
Eine weitere Änderung betrifft die Volkshochschule, deren Zentrale künftig im Forum Niederberg sein soll. Die Räume des Schloss- und Beschlägemuseums müssten renoviert und für die Belange der VHS umgestaltet werden. Da die Fläche im Forum nicht ausreicht, den Bedarf der Volkshochschule zu decken, wird geprüft, welche städtischen Immobilien oder Flächen ergänzend dazugenommen werden müssen. VHS-Angebote sollen aber auch in diesem Fall weiterhin in den Stadtteilen stattfinden — in Neviges etwa in der Stadtteilbibliothek an der Elberfelder Straße.
Voraussetzung für den Einzug der VHS-Zentrale ist der Auszug des Schloss- und Beschlägemuseums. Das soll in der Villa Herminghaus eine neue, attraktive Heimat finden. Um die Maßnahmen aufeinander abzustimmen, schlagen Bürgermeister und Finanzdezernent vor, den „Neubau“ des Museums aufs Haushaltsjahr 2016 zu verschieben.
Die dritte Zentralisierung betrifft die Kunst- und Musikschule, die nach Neviges verlegt werden soll. Blißenbach: „60 Prozent des Unterrichts finden weiterhin in Grundschulen statt — mit den Jeki-Projekten.“ Wo die Zentrale angesiedelt werden soll, ist noch offen. Im Gespräch sind dabei die Hardenberg- und die Heinrich-Kölver-Schule. „Jetzt haben erst einmal die politischen Gremien das Wort“, versucht Blißenbach den Ball flach zu halten. Am 23. April berät der Stadtrat.