Kinder-Uni begeistert für Medizin
Das Ferienangebot des Helios Klinikums Niederberg wird erneut sehr gut angenommen. Die Kinder schauen sich Fachabteilungen an und üben praktisch.
Velbert. „Wenn man etwas Falsches gegessen hat, bekommt man Bauchschmerzen“, weiß Benedatta. Sie kann auch erklären, warum der Bauch schmerzt: „Manche Sachen kann der Körper nicht vertragen. Hat man eine Fructose-Intoleranz, sollte man zum Beispiel Äpfel meiden“, rekapituliert die Zehnjährige. Sie ist eine von 36 Mädchen und Jungen, die in diesen Tagen die Kinder-Uni am Helios-Klinikum Niederberg besuchen. „Die Nachfrage nach dem ,schnellsten Medizinstudium der Welt’ ist riesig“, freut sich Nadine Formicola, Leiterin der Unternehmenskommunikation. „Es gibt einen Überhang, viele mussten wir auf die Herbstferien vertrösten.“
Sandra Kautt, Fachärztin für Adipositas
Die angehenden „Mediziner“ haben seit Montag eine Menge Interessantes gelernt. So hat die Adipositas-Fachärztin Sandra Kautt den jungen „Studierenden“ kindgerecht erklärt, was gesund ist und was nicht, in welchen Lebensmitteln zu viel Zucker und zu viel Fett enthalten sind. Anschließend geht es gruppenweise auf die Waage. „Da passen 300 Kilogramm drauf, dazu kann ich den Anteil an Muskeln und Fett bestimmen.“ So ganz nebenbei erfahren die Kinder, warum Sport so wichtig ist: „Mit der Bewegung verbrennt ihr wieder das, was ihr esst. Wenn ihr mehr esst, als ihr euch bewegt, werdet ihr dick.“
Das theoretische Wissen wird immer durch praktische Übungen ergänzt, dazu geht es in Zweierreihen zu den einzelnen Abteilungen. „Wenn wir jetzt durch das Haus gehen, sind wir ganz leise, hier sind viele kranke Menschen, die brauchen Ruhe“, werden die Juniorstudenten instruiert. An einer Übungsstation dürfen sie mit endoskopischen Geräten „operieren“, wie sie von den Ärzten benutzt werden, um große Eingriffe zu vermeiden.
Phil, Teilnehmer der Kinder-Uni
Eine Puppe oder eine Paprika müssen als Patienten herhalten. Spannend war es in der Röntgenabteilung, wo Strahlen zeigen, was sonst Haut und Muskeln verbergen. Doch es gibt noch andere Methoden, Unsichtbares sichtbar zu machen, nämlich mit Schallwellen: „Die Ultraschallgeräte sind den Fledermäusen nachempfunden“, erklärt Phil. Er war von dem Erlebten ganz begeistert, sein Berufsziel steht fest: „Ich will mal Notarzt werden und Menschen helfen. Bei mir in der Familie haben alle was mit Medizin zu tun: Mein Vater ist Heilpraktiker, meine Mutter Ärztin und meine älteren Brüder haben bei der Jugendfeuerwehr einen Erst-Hilfe-Kurs absolviert.“
Madeleine weiß jetzt, was zu tun ist, wenn man sich in den Finger geschnitten hat. „Soll ein Pflaster auf die Fingerkuppe geklebt werden, muss man ein Dreieck reinschneiden, damit es besser sitzt. Auf keinen Fall darf man an das weiße Kissen fassen, sonst kommen da Bakterien rein, die die Wunde entzünden könnten.“
Wie es sich für ein ordentliches Studium gehört, werden die Absolventen der Kinder-Uni heute mit einem Diplom verabschiedet. Außerdem gibt es noch ein Quiz, auf die Gewinner wartet interessante, vertiefende Fachliteratur.