Wülfrath Kinderkunst im Kleinformat

Wülfrath. · Die Kinder-Foto-Schau „Detail“ ist jetzt im Niederbergischen Museum Wülfrath zu sehen.

Die achtjährige Luise präsentiert stolz eines ihrer Bilder.

Foto: Tanja Bamme/taba

Stolz steht Luisa (8) mit ihren Eltern vor ihren beiden Bildern in den Ausstellungsräumen im Niederbergischen Museum. Die Drittklässlerin war eine von insgesamt 13 Kindern, die Ende März an der Fotoaktion des Künstlertrios Peter Delvos, Fritz Reich und Burkhard Rüdiger teilgenommen hat. Die Corona-Pandemie hat die Ausstellung um ein halbes Jahr verschoben. „Denn eigentlich wollten wir die Bilder bereits nach der Aktion ausstellen“, erinnern sich die Fotografen, die schon mehrmals ihre Werke in dem Museum präsentiert haben. Unter dem Mottop „Detail“ durften die Kinder im März das Museum mit Kamera und Handy erforschen. Aus den geschossenen Bildern durften die Initiatoren wiederum zwei Bilder je Kind auswählen, die in gerahmter Variante jetzt für vier Wochen die Museumswände zieren werden. „Ich hatte großen Spaß daran, die Fotos zu machen“, erinnert sich Luise mit Blick auf ihre zwei Bilder. „Auf dem einen Bild sieht man eine Spindel, auf dem anderen Foto einen Kohlewagen“, verrät sie ihre „Details“. Dass die Bilder einen Ehrenplatz an den heimischen Wänden bekommen werden, dessen ist sich Andrea Wichelhaus sicher.

Die Ausstellungseröffnung, die unter strengen Hygienemaßnahmen stattfand, wurde von Eberhard Tiso, Vorsitzender des Trägervereins, mit einem Blick in die Zukunft eröffnet. „Vielleicht lässt sich unter den Nachwuchsfotografen ein wahres Talent finden, das bald ein großer Fotograf wird“, so Tiso, der auf die Wülfrather Fotokünstlerin Beate Knappe abzielte. „Erst kürzlich hatte ich noch ihren Bildband in der Hand und hoffe sehr, dass sie bald auch einmal bei uns ausstellt.“

Es gab im Zuge der Eröffnung aber auch einen Appell an die Eltern, die ihre Kinder zur Veranstaltung begleiten durften. So gab Eberhard Tiso an, dass die anhaltende Corona-Situation für das Museum nicht einfach ist, die Kassen leer sind. „Abhilfe können weitere Mitglieder schaffen, die das Museum mit gerade einmal 60 Euro im Jahr unterstützen.“

Erwachsene Fotografen
sprechen großes Lob aus

Stolz und Vorfreude spiegelten sich in den Grußworten von Burkhard Rüdiger wieder. „Wir hätten die Bilder nicht besser schießen können“, ist sich der Fotograf sicher, bevor er mit der ersten Kleingruppe die Ausstellungsräume betritt. „Wir sind immer wieder erstaunt, mit welcher Begeisterung die Kinder an solchen Aktionen teilnehmen und welche beeindruckenden Fotos dabei entstehen.“

So auch die Bilder von Jannik (10) der eine Hake und eine Brosche fotografiert hat. „Ich habe sicher an die 80 Bilder gemacht“, erinnert sich der Viertklässler zurück. Dass die Fotografen gerade diese beiden Bilder gut fanden, freut den Schüler. „Mir gefallen sie auch“, gibt er wieder. Seine Bilder werden nach der Ausstellung die Küchenwände zieren.

Rolfs (8) Fotos hingegen bekommen einen Ehrenplatz in der Familiengalerie. „Er fotografiert auch zuhause viel und wir haben schon tolle Bilder von ihm“, verrät seine Mutter sichtlich stolz mit Blick auf die detailreichen Fotos, die einen Kerzenleuchter und einen Türknopf zeigen. Das Museum ganz genau unter die Lupe zu nehmen und dabei sogar neue Ecken zu entdecken, das hat dem Schüler ganz besonders Spaß gemacht. Als Erinnerung für diesen außergewöhnlichen Fotospaß durften sich die Kinder abschließend über eine CD mit all ihren Bildern freuen.

Für Museumsleiterin Karin Fritsche hat die lustige Fotosafari gleich mehrere Vorteile. „Mit solchen Aktionen entdecken die Kinder das Museum noch einmal ganz anders. Sie nehmen die Exponate der Ausstellung noch einmal mit anderen Augen wahr. Es war schön zu beobachten, mit welcher Freude sie bei der Sache waren.“