Kinderrechtetasche macht Station im Rathaus

Reporter Lasse und Sören präsentieren Bürgermeisterin Claudia Panke eine Zwischenbilanz.

Foto: DJ

Wülfrath. „Wir möchten, dass jeder weiß, dass es Kinderrechte gibt.“ Das sagte Kinderrechte- Botschafter und Kinderrechte-Reporter Lasse (9) beim Besuch bei Bürgermeisterin Claudia Panke. Zusammen mit seinem Kollegen Sören (9) hatte er die Kinderrechtetasche, die nach zehn Stationen an Grundschulen und Institutionen komplett gefüllt sein soll, schon einmal der Bürgermeisterin gezeigt. Bisher sind fünf Stationen absolviert. Die beiden Kinder konnten nun eine Zwischenbilanz präsentieren.

Claudia Panke, Bürgermeisterin, über ein Buch mit Wünschen und Anregungen der Kinder

Auf die Frage von Claudia Panke, welches Kinderrecht für sie das Wichtigste sei, antwortete Sören „Recht auf Bildung“ und Lasse „Mitbestimmung“. Letzteres sei allerdings in seiner Familie nicht so einfach. Die Eltern lassen sich bei der Erziehung nicht ins Handwerk pfuschen. Für beide Kinder war es spannend, dass es verbriefte Kinderrechte auf Freizeit und Spielen gibt.

In der Kinderrechtetasche befindet sich unter anderem ein Sachbuch über die Kinderrechte sowie ein Buch, in dem zum Beispiel Fragen gestellt werden. So etwa nach den Wünschen der Kinder. Die ausgefüllten Seiten werden, nachdem sie ausgefüllt wurden, an den Blattenden zusammengeklebt, damit sich nicht eine Gruppe von einer anderen beeinflussen lassen kann. Beim Besuch bei der Bürgermeisterin durfte Lasse ausnahmsweise ein Kapitel öffnen.

Zu lesen ist, dass dem Nachwuchs Liebe und Nahrung wichtig ist, aber auch eine gute ärztliche Versorgung und saubere Stadtteile. Was ihnen Stress macht, wird ebenfalls gefragt. Die erste Antwort: „Familie“. Hinzu kommen Zeitdruck, fehlende Straßenübergänge, zu wenig Freizeit oder Raum, zu viele Lernziel-Kontrollen sowie unsaubere Schultoiletten.

Die Kinderrechte-Reporter sind auch mit einem Projekt zum Thema Stadtpark beschäftigt, der ihrer Einschätzung nach langweilig ist, weil er zu wenig für Kinder bietet. Wie es dort besser werden könnte, wollen die Kinder mit eigenen Vorschlägen anregen.

Zu den Aktivitäten der Kinderrechte-Reporter zählt auch ihre Mitwirkung beim Fest zum Weltkindertag am 30. September im Kinder- und Jugendhaus. Dort wollen sie eine Ausstellung zum Thema UN-Kinderrechte präsentieren.

Claudia Panke regte an, die Wünsche und Vorschläge der Kinder zu prüfen und auszuwerten: „Da kommen viele gute Ideen von einer repräsentativen Gruppe zusammen.“ Die Bürgermeisterin möchte dieses Buch nach Fertigstellung „nicht in meinem Büro verschwinden lassen“, sondern es öffentlich ausstellen. Als Ort schlug sie die Medienwelt in der Innenstadt vor. Dort habe jeder Interessierte Zugriff auf die Wünsche und Vorschläge der Kinder.