Wülfrath Kippen-Schnippen wird empfindlich teurer

Wülfrath · Die Verwarn- und Bußgelder werden zum Teil deutlich angehoben.

Unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel sind nicht nur optisch ein Ärgernis.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

. Wer Zigarettenstummel oder Kaugummis einfach auf den Boden wirft, wird in Zukunft deutlich teurer zur Kasse gebeten – wenn er denn erwischt wird. Der Ausschuss für Bürgerservice, Ordnung und Feuerwehr (ABOF) hat bei seiner jüngsten Sitzung in der Sporthalle an der Goethestraße die ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet der Stadt Wülfrath geändert und die Verwarn- und Bußgelder angehoben. Das Gremium votierte einstimmig für den Verwaltungsvorschlag.

Wegwerfen von Zigarettenkippen kostet 50 statt zehn Euro

Besonders deutlich angehoben wird die Strafe für das Wegwerfen von Zigarettenkippen. Bisher kostet dieses Vergehen zehn Euro, in Zukunft 50 Euro. Auch das Ausspucken von Kaugummi wird empfindlich teurer. Statt 15 Euro sind demnächst 50 Euro Strafe fällig. Aggressives Betteln kostet künftig 40 statt 20 Euro, die Verrichtung der Notdurft 50 statt 20 Euro und Lärmen 40 statt 20 Euro. Wer Verunreinigungen seines Tieres nicht beseitigt, wird mit 50 Euro zur Kasse gebeten, noch sind es 20 Euro. Die Verletzung der Anleinpflicht schlägt dann mit 35 Euro zu Buche, aktuell sind es 20 Euro. Wer Alkohol oder Rauschmittel auf Spielplätzen oder Schulhöfen konsumiert, muss 40 statt 30 Euro bezahlen. Gleichbleiben wird die Strafe unter anderem für die Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit (25 Euro).

„Wir wollten da in Absprache mit den Nachbarstädten die Richtschnur gleichziehen“, sagte Ordnungsamtsleiter Sebastian Schorn zur Begründung des Verwaltungsvorschlages. Die Strafen seien abgestimmt mit den Städten Velbert und Heiligenhaus. Er wies auch darauf hin, dass diese Strafen „nicht in Stein gemeißelt sind“, sondern im Wiederholungsfall noch deutlich höher ausfallen können. Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes werden solche Verfehlungen wie bisher ahnden.

Zur Neuregelung gehört auch, dass sich im Bereich vor der Wasserwelt und der Sporthalle an der Goethestraße nur noch Besucher aufhalten dürfen. Zudem herrscht dort ein striktes Alkohol- und Rauchverbot, das mittlerweile auch deutlich beschildert ist.

Dafür gab es Lob von Patrick Schneider (CDU): „Gut, dass das Alkoholverbot endlich verschriftlicht ist.“ Der Christdemokrat wollte auch wissen, ob das Ordnungsamt die Kontrollen intensivieren kann, weil dies vielleicht besser sei als drakonische Strafen. „Mit dem vorhandenen Personal können wir nicht noch mehr rausgehen“, lautete die Antwort von Sebastian Schorn. Der Ordnungsamtsleiter kündigte allerdings an, dass der Kommunale Ordnungsdienst um eine halbe Stelle aufgestockt werden soll. Diese Stelle sei über die Gebühren refinanzierbar. Das Einsatzgebiet des neuen Mitarbeiters soll vor allem Müllsündern gelten. „Praktisch ein Müll-Detektiv“, wie es der Ausschussvorsitzende, André Herbes (Wülfrather Gruppe) formulierte.