Wülfrath Gemeinsames Wohnen in Wülfrath
Wülfrath · Familie Gebhard aus Wülfrath ist von der Idee begeistert, in der Kalkstadt ein gemeinschaftliches Wohnprojekt auf die Beine zu stellen.
. Wohnen in einer Gemeinschaft: Und das mitten im Grünen. Das ist der Wunsch von Familie Bender aus Dortmund. Die fünfköpfige Familie plant ein Wohnprojekt der etwas anderen Art. Mit Nachbarn, die gleichzeitig auch Freunde und Weggefährten sein sollen. Dieses Vorhaben möchten sie in Wülfrath in die Tat umsetzen und haben sowohl über die Sozialen Medien, als auch über Plakate in Kindertagesstätten für ihr Projekt geworben.
Janina und Max Gebhard, seit gut drei Jahren Neu-Wülfrather, haben sich von diesen Plänen sofort angesprochen gefühlt. „Gemeinschaftliches Wohnen, das waren die Worte, die uns begeistert haben“, erinnert sich Janina Gebhard, die sofort Kontakt zu der Familie in Dortmund aufnahm. „Und wir sind seelenverwandt. Es hat sofort gepasst“, gibt sie wieder.
Doch nicht nur die Gebhards sind von den Plänen begeistert, nahezu 20 Familien haben sich bei den Ideengebern aus dem Ruhrpott gemeldet. „Es liefen bisher viele positive Gespräche und ich bin mir sicher, dass wir dabei auch einige Mitstreiter gefunden haben“, könnte sich Janina Gebhard vorstellen, die mittlerweile seit gut zwei Wochen aktiv an der Planung beteiligt ist. Was den Familien bisher jedoch noch fehlt, ist eine passende Liegenschaft. In welche Richtung die Pläne gehen, ist bisher noch völlig offen. „Ob ein altes Industriegebäude oder eine Fläche in einem Gewerbegebiet, das ist uns eigentlich egal. Optimal wäre natürlich ein Bauernhof oder ein freies Feld. Uns ist wichtig, dass wir drum herum viel Freifläche zur gemeinsamen Nutzung haben. Die Kinder sollen die Natur erleben und erfahren können“, fasst die Wülfratherin den Kernwunsch in Worte.
Auch Einzelpersonen, Paare
und Senioren sind willkommen
Dass es schon als Einzelfamilie schwer ist, passendes Eigentum zu finden, erfahren die Gebhards seit ein paar Monaten selbst. Mit eigenen Postkarten, die sie in Briefkästen verteilen, sind sie auf der Suche nach dem perfekten Eigenheim. „Man kommt nur privat an ein Haus. Im Internet werden die Häuser hochgeboten und man kommt irgendwann nicht mehr mit“, so Janina Gebhard, für die das neue Projekt jetzt aber oberste Priorität hat. „Sowohl Familie Bender als auch wir haben jeweils drei Kinder im gleichen Kleinkindalter. Schön wäre es natürlich, wenn sich dem Projekt noch mehr Familien mit kleinen Kindern anschließen, damit diese gemeinsam aufwachsen können. Wir sperren uns aber auch nicht gegen Einzelpersonen, Paare oder Senioren“, so die Mitorganisatorin, die auch von diesen Personengruppen schon Anfragen erhalten hat. Wichtig ist Janina Gebhard jedoch zu betonen, dass es sich um kein Projekt handelt, dass am Ende günstigen Wohnraum zur Folge haben soll. „Wir sind bereit für unseren Traum zu zahlen. Ebenso, wie wir ein Eigenheim finanziert hätten.“
Mit der Politik, aber auch mit der Verwaltung haben Max und Janina Gebhard bereits Kontakt aufgenommen. Die Resonanzen fielen durchweg positiv aus. „Auch Bürgermeister Rainer Ritsche zeigte sich von unserer Idee angetan und möchte uns, wenn möglich, unterstützen“, berichtet Janina Gebhard. Für sie käme beispielsweise die Fläche In den Eschen, auf dem Gelände des früheren Flüchtlingsheims, in Betracht. „Das ist sogar eine städtische Fläche. Zudem befindet sich der Bereich angrenzend an ein Wäldchen. Das wäre optimal.“
Dass dieses Unterfangen reichlich Zeit in Anspruch nehmen wird, dessen sind sich die beiden Familien bewusst. „Wir wissen, dass es dauern kann bis ein Bebauungsplan genehmigt wurde, nicht zuletzt auf Grund von personellen Engpässen im Bauamt. Aber vielleicht finden wir ja auch noch eine andere Fläche. Über Vorschläge würden wir uns auf jeden Fall sehr freuen.“ Hauptgrund für Familie Bender nach Wülfrath zu ziehen ist übrigens die Hoffnung, für ihre Kinder Plätze an der Freien Aktiven Schule zu bekommen. „Sicher ist das natürlich noch nicht. Aber Wülfrath ist auch ansonsten eine schöne Stadt für Familien mit Kindern. Die Größe ist perfekt, wir sind überall gut angebunden und naturnah“, so Janina Gebhard abschließend.