Kirmes: Es dauert 36 Stunden, bis die Raupenbahn steht
Bürgermeisterin Claudia Panke eröffnet das Schützenfest am Freitag um 14 Uhr mit dem Fassanstich.
Wülfrath. Auf dem weitläufigen Gelände vor dem Rathaus wird kräftig gehämmert und gewerkelt. Die angereisten Schausteller sind emsig dabei, ihre Fahrgeschäfte und Buden aufzubauen. Zwei Tage vor Beginn des Schützenfestes mit Kirmes wollen alle rechtzeitig mit dem Aufbau fertig werden. Es herrscht jedoch keine übertriebene Hektik — für die Schausteller ist der Aufbau der zwölf Fahr- und Randgeschäfte Routine. Die meisten hatten erst zwei Tage vorher bei einem anderen Schützenfest ihre Karussells und Buden abgebaut und sich auf den Weg nach Wülfrath begeben.
„Zu meinem Team gehören vier Leute. Knapp 36 Stunden brauchen wir, um die große moderne Raupenbahn aufzubauen“, berichtet Walter Milz, dem dieses beliebte Fahrgeschäft gehört. „Wir kommen gern zum Wülfrather Schützenfest. Dies ist eine überschaubare Kirmes mit dankbaren Besuchern, die unsere Raupe fleißig nutzen“, fügt der Aachener Schausteller hinzu.
Etwas Probleme haben die Schausteller, weil zwei parkende Autos trotz Parkverbotes den Weg blockieren. Da wird sofort der Kirmesbürgermeister angesprochen. „Ich regele das schon. Werde mich sofort mit der Ordnungsbehörde in Verbindung setzen. Zur Not müssen die beiden Fahrzeuge halt abgeschleppt werden“, sagt Axel Paul, der auch Erster Vorsitzender des Schützenvereins ist. Er ist zuständig für den Auf- und Abbau der Fahrgeschäfte und den Abschluss der Verträge mit den Schaustellern.
„Das ist in diesen Tagen richtig stressig. Für jeden bin ich hier der Ansprechpartner. Trotzdem macht mir der Job als Kirmesbürgermeister Spaß“, betont der 59-Jährige. Die wichtige Aufgabe hat er 2012 übernommen. „Ich habe dafür gekämpft, dass der Schützenverein Wülfrath für die Organisation der Kirmes zuständig ist. Das war vorher anders. Seit dem Umzug vor drei Jahren von der Innenstadt zum Rathaus-Außengelände ist der Schützenverein für die Organisation verantwortlich. Es ist uns in den letzten Jahren immer gelungen, eine attraktive Kirmes auf die Beine zu stellen.“
Axel Paul freut sich, dass neben der beliebten Raupe auch ein großer Autoscooter und ein weiteres schnelles Fahrgeschäft dabei sind. Aber auch die Randgeschäfte finden bei den Besuchern Anklang. Früher hat er die Kirmes ausgerichtet, jetzt ist er weiterhin mit seiner Zuckerbude dabei.
Dieter Osselmann aus Mettmann entstammt einer alten Schaustellerfamilie, die deutschlandweit bekannt ist. „Etwa seit 1850 ist das Unternehmen Osselmann mit verschiedenen Fahr- und Randgeschäften auf den Festwiesen vertreten“, sagt der 64-Jährige, der aus der Schaustellerszene nicht wegzudenken ist. „Seit 1666 gibt es die Familie Osselmann in Mettmann“, berichtet Dieter Osselmann.
Mit gleich zwei Buden ist André Bügler auf der Kirmes vertreten. „Ich baue gleich eine Dosenwurf- und eine Entenfangbude auf“, so der Gelsenkirchener.
Mehrere Arbeiter sind dabei, das 500 Quadratmeter große Festzelt aufzustellen. Es bietet rund 350 Gästen Platz. „Da unser traditioneller Zeltverleiher anderweitig ein großes Zelt aufbauen musste, habe ich kurzfristig dieses Zelt aus Bremen geordert“, verrät Axel Paul.