Notunterkunft bleibt bestehen
Die Turnhalle wird wohl sechs Monate in Betrieb sein. Neuer Flüchtlingsschub ist angekündigt.
Velbert. In der Schloßstadt leben derzeit fast tausend Flüchtlinge und Asylbewerber: Diese Zahl nannte Bernhard Zbrug, Abteilungsleiter Senioren, Betreuung und Zuwanderung jetzt im Integrationsrat und berichtete über den Stand in Sachen Unterbringung.
Dabei deute sich nach Mitteilung des Städte- und Gemeindebundes an, dass auch Velbert seine am 24. Juli in der Halle Waldschlößchen in Amtshilfe für das Land eingerichtete „Landesnotunterkunft“ weitere sechs Monate betreiben soll. Das habe die Bezirksregierung aber noch nicht bestätigt.
Die ursprüngliche Betriebsdauer von drei Wochen ist bereits bis zum 15. Oktober verlängert worden. Zur Zeit sind in der Sporthalle 142 Personen untergebracht, die von DRK, SOS-Team und Flüchtlingshilfe Velbert betreut werden. Nachdem die meisten Bewohner am 4. September endlich offiziell registriert wurden, sollen diese nun bis zum 25. September auf andere Städte und Einrichtungen verteilt werden, berichtete Zbrug. Danach sei mit zügiger Neubelegung zu rechnen — so war der Stadt kurz vor der Sitzung bereits die Ankunft weiterer Flüchtlinge anvisiert worden.
Der Betrieb der Notunterkunft über den Winter stelle die Stadt indessen vor Herausforderungen: Da die Halle nur auf 18 Grad geheizt werden kann, müsse „die Heizung ertüchtigt werden“. Die Kosten dafür seien noch nicht bekannt.
Die bislang aufgelaufenen Kosten bezifferte Zbrug auf rund 300 000 Euro, die allerdings vom Land erstattet werden sollen: Die Unterbringung in der Halle sei eine teure Lösung, andere wie etwa Wohncontainer wären aber noch teurer.
Der Bitte aus dem Ausschuss nach mehr Privatsphäre durch Einziehen von Trennwänden musste Zbrug aus Brandschutzgründen eine Absage erteilen: „Es ist nicht die Unterkunft, die wir uns vorstellen“, meinte Zbrug, erinnerte aber daran, dass man in Heidhausen gerade Zelte für 200 Personen aufbaue.
Eine massive Zunahme habe es auch bei den regulär zugewiesenen Flüchtlingen gegeben. Derzeit leben 348 Personen in den vier Übergangsheimen der Stadt, 128 weitere sind in Pensionen, Gästehäusern und der Jugendherberge untergebracht. 321 Menschen leben in von der Stadt oder privat angemieteten Wohnungen, 18 sind bei Verwandten untergekommen, so dass Velbert mit Stand Dienstag 957 Flüchtlinge zählte. Gestern stieg die Zahl noch einmal sprungartig auf 980.