Kita Düssel in Wülfrath: Lösung greifbar?
Jugendhilfe: Die Stadt sieht für die Erhalt der Einrichtungen durchaus neue Ansätze.
Wülfrath. In den Büros des Jugendamtes dürften in diesen Tagen die Zahlen und Daten für die Kindergartenjahrplanung 2009/2010 auf den Tischen liegen. Welche Veränderungen sind durch das Kindergartenbildungsgesetz (Kibiz) eingetreten? Wie ist das Buchungsverhalten der Eltern? Stimmt der Ausbau an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahre? Und: Was ist mit dem Kindergartenstandort Düssel?
Gerade diese Frage bedarf einer Beantwortung. "Auch wenn es den Anschein hat, dass es in dieser Frage stiller geworden ist: Dem ist nicht so", versichert Dieter Grävingholt, der sich seit Monaten für den Erhalt der konfessionellen Kindergärten in Düssel einsetzt.
Hinter den Kulissen werde auf verschiedenen Ebenen gearbeitet. Grävingholt: "Die katholische Gemeinde St. Maximin und die Evangelische Kirchengemeinde Düssel werden eine Initiative starten."
Es ist eines der Aufreger-Themen in diesem Jahr: die Kindergarten-Diskussion in Düssel. In die Einrichtungen der evangelischen (eine Gruppe) und der katholischen Kirche (zwei Gruppen) gehen viele Jungen und Mädchen, die postalisch in Wuppertal leben, aber den Düsseler Kirchengemeinden angehören.
Die Stadt hatte erklärt, dass sie es sich auf Dauer nicht mehr leisten kann, für Wuppertaler Kinder aufzukommen und forderte eine finanzielle Beteiligung Wuppertals ein. Doch bekanntlich hat der dortige Oberbürgermeister Peter Jung frühzeitig erklärt, dass dies kein Thema für die Schwebebahnstadt sei.
Und überhaupt: Gesprächsbereitschaft gab es gar nicht. Daran änderten auch Appelle von Ministerien und Bezirksregierung nicht. OB Jung bleibt stur.
Auf eine juristische Klärung der Situation allein will die Stadt Wülfrath nicht warten. Wie Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth der WZ auf Nachfrage sagt, werde "immer nach Alternativen und Lösungen gesucht" - im Interesse der Düsseler Kinder.
"Dass sich Wuppertal Gesprächen verweigert, darf uns nicht hindern, Wege zu finden", so van Hueth - und klingt dabei durchaus positiv. Aktuell werde ein neues Modell juristisch geprüft, deutet van Hueth an, die Kindertagesstätten zumindest vorübergehend zu sichern.
Er lässt aber auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass man Wuppertal nicht ganz aus der Pflicht lassen will. "Aber das muss juristisch geklärt werden", erwartet er. Jetzt aber ist er erst einmal vorsichtig optimistisch. Eine Zuversicht, die auch Grävingholt teilt: "Es gibt da noch Möglichkeiten." Und wiir freuen uns auf ein neues Kapitel - bald.