Velbert: Märchenhaftes auf Rollschuhen

Vor großer Schloss-Kulisse führt der Rollsport-Club Neviges Ende November „Annabelle und der verzauberte Prinz“ auf.

Velbert. 50 Akteure im Alter von 4bis 44 Jahren, bis zu 700 Zuschauer pro Vorstellung, ein 14 Meter langes und 3,30 Meter hohes Styropor-Schloss und sage und schreibe 400 Meter Stoff, aus dem die farbenprächtigsten Kostüme entstehen - das sind beeindruckende Zahlen einer beeindruckenden Veranstaltung.

In gut einem Monat sind sie wieder da, der Prinz und die Prinzessin, die Zwerge und die Waldgeister auf Rollschuhen. Nach dem phänomenalen Erfolg mit zwei ausverkauften Häusern im vergangenen Jahr kehrt das Musical "Annabelle und der verzauberte Prinz" auf die Bühne zurück. Am 29. und 30. November öffnet die geschmückte Sporthalle in Birth ihre Pforten.

"Das Stück hat sich im Vergleich zu 2007 enorm weiterentwickelt", verspricht der Vorsitzende des Rollsport-Clubs Neviges, Peter Fehrholz, noch kurzweiligere zwei Stunden Programm. Es gibt allein vier neue Tänze. Außerdem sind mit der Hexe - gespielt und getanzt von Isabel Solbrig (14) - und der Elfenkönigin (Selina Rietzschel, 15) zwei weitere Hauptrollen hinzugekommen.

Im Mittelpunkt der märchenhaften Vorstellung steht nach wie vor der hartherzige Prinz (Stefan Pilger, 24), der samt Untertanen verzaubert und selbst in ein schreckliches Biest verwandelt wird. Nur die Liebe kann ihn und die Seinen erlösen. Es ist die schöne, gütige Annabelle (Alina Fehrholz, 20), der diese schwere Prüfung gelingt.

Die Proben für das Musical mit Motiven aus "Die Schöne und das Biest" laufen schon seit den Sommerferien. Bis zu viermal pro Woche wird trainiert. "Es ist allerdings nicht jedes Mal das komplette Ensemble zusammen, es wird in Etappen und nach Schwerpunkten trainiert", beschreibt Peter Fehrholz das Rotationssystem.

Fleißig gewerkelt wird seitdem ebenfalls, schließlich entstehen 90Prozent aller Requisiten - vom Kostüm des Prinzen bis zum liebevoll bemalten Hintergrund - in Eigenregie. "Wir haben allein vier Schneiderinnen im Verein", erklärt Peter Fehrholz.

Lediglich die Tontechnik und die Musik liegen in professioneller Hand. Apropos Musik: Sie deckt sich stets mit dem Trend. So gehören der "Kuschel-Song" der Hasen, die "Moments of peace" der Gregorianer oder der "Zwergen-Song" aus dem Film "7Zwerge" zum aktuellem Repertoire.

Blickfang ist das verwunschene, schneeweiße Schloss, das über die gesamte Bühnenbreite reicht und dessen beide Zinnen fast dreieinhalb Meter in die Höhe ragen. Sternenbesetzte Tücher, bunte Lichterbäume und die von leuchtenden Schläuchen umrandete Lauffläche lassen die Sporthalle nicht mehr wiedererkennen.

"Ein einmaliger Anblick, gerade in der Vorweihnachtszeit", schwärmt Peter Fehrholz, der Vater des Musical-Booms in Velbert. Bevor "Annabelle" im Vorjahr Premiere feierte, wurde zwölf Jahre lang "Tabaluga und Lilli" gezeigt. "Wir haben damals ganz klein angefangen, jedes Jahr kamen Neuerungen hinzu, und jedes Jahr wurde die Resonanz größer. Genau wie beim aktuellen Stück", rechnet Fehrholz durchaus mit einer ähnlichen Erfolgsstory.