Wülfrath: Demenz - eine Krankheit wird enttabuisiert

In Kooperation mit der VHS und dem Sozialdienst startet nächste Woche die Reihe „Demenz – Ver-rückte Welt“.

Wülfrath. "Wir müssen das Thema Demenz enttabuisieren, dann können Betroffene und ihre Angehörigen besser damit umgehen", sagt Ulrike Görres-Kahn vom Demenz-Netz Kreis Mettmann. Etwa 8000 diagnostizierte Demenzerkrankte gibt es im Kreis Mettmann. Die Dunkelziffer liegt wesentlich höher.

"Das liegt daran, dass sich viele zurückziehen und keine Hilfe wollen. In die Beratung kommt selten jemand schon im ersten Krankheitsstadium", sagt Görres-Kahn. Eine Veranstaltungsreihe der VHS will jetzt Betroffenen Wege aufzeigen, sich dem Alltag mit dementen Menschen zu stellen.

Die Workshop-Reihe "Demenz - Ver-rückte Welt" ist aus einer Kooperation der VHS mit dem Sozialdienst der Stadt Wülfrath entstanden. Initiatorin ist Susann Seidel von der Pflege- und Wohnberatung der Stadt: ",Es gibt immer mehr Demenzkranke Menschen. Wir beobachten, welche Probleme die Angehörigen im Umgang mit der Krankheit haben."

In den Workshops möchten Fachleute über medizinische Hintergründe informieren, mögliche Behandlungsperspektiven aufzeigen, aber auch Ansprechpartner nennen. Los geht es mit dem medizinischen Aspekt der Krankheit. Am kommenden Donnerstag wird Harald Brauer, Neurologe und Psychiater, über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informieren.

Am 6. November wird Stefan Wilde, Leiter der Tagespflege der Bergischen Diakonie, anhand von Beispielen über die charakteristischen Merkmale von Demenz und den typischen Verlauf der Krankheit berichten.

Im dritten Workshop, am 13. November, geht es um den Umgang mit dem demenziell erkrankten Menschen: Inwieweit kann der Erkrankte noch logisch folgen - und wie geht man mit Beschuldigungen à la "Du hast mir meine Geldbörse gestohlen" um?

Den Abschluss bildet eine Veranstaltung mit Ulrike Görres-Kahn und Susann Seidel am 20. November über Hilfsangebote für Ratsuchende im Umgang mit Demenz.

Auch wer nicht an den Workshops teilnehmen kann, kann sich bei Ulrike Görres-Kahn im von-der-Twer-Haus jeden ersten und dritten Donnerstagnachmittag von 15 bis 18 Uhr informieren.