Klinikum im Wandel: Neue Chefärzte, neue Abteilung

Der Neubau des Hauses soll noch in diesem Jahr starten. Inzwischen wird mit mehr Betten geplant. Dr. Markus Leidag baut neuen Zweig für Lungenheilkunde auf.

Foto: U. Bangert

Velbert. Seit der Privatisierung des Klinikums Niederberg schreitet der personelle Umstrukturierungsprozess des Hauses mit hoher Taktung voran. Gestern stellte Geschäftsführer Dr. Niklas Cruse drei neue Chefärzte vor. Er selbst hatte im Juni die langjährige Klinikleiterin Dr. Astrid Gesang abgelöst.

„Mir war es wichtig, wieder einmal richtig coole Typen ins Haus zu holen“, sagte Cruse über seine drei neuen Chefärzte, die allesamt eine „sehr hohe Teamorientierung“ auszeichne. Dr. Markus Leidag (42) baut direkt eine neue Abteilung auf. Demnächst wird in der Pneumologie, die bislang nur ein Teilgebiet der Kardiologie war, schwerpunktmäßig Menschen mit Asthma und anderen chronischen Lungenerkrankungen geholfen. Leidag war zuletzt Leitender Oberarzt im Helios-Uniklinikum Wuppertal.

Seit diesem Monat heißt der neue Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie Dr. Peter Riess. Er übernimmt die Position von Dr. Hans-Gerd Schmitz, der sich nach Angaben von Helios beruflich neu orientieren wollte. Der 48-jährige Kölner wurde Mediziner auf dem zweiten Bildungsweg und ist auf die Versorgung von Unfallopfern, Sportmedizin und Gelenkchirurgie mit Implantaten spezialisiert. „Ich möchte auch die Zusammenarbeit mit dem SSVg Velbert weiter aufbauen“, sagte Riess, der zuletzt Ärztlicher Direktor am Helios-Klinikum Bad Berleburg war.

Auch in der Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin gibt es ein neues Gesicht: Dr. Alexis Müller-Marbach löst Dr. Fritz Köstermann ab, der bereits im Oktober als Arzt ins Ausland gegangen war. Müller-Marbach konzentriert sich auf die Behandlung von Erkrankungen der Leber, des Magen-Darm-Traktes, der Bauchspeicheldrüse sowie der Behandlung von Tumoren im Verdauungstrakt. Mit dem Neustart verband das Klinikum auch einen Investitionsschub von 1,1 Millionen Euro für den neuen Gerätebestand in der Abteilung, die der Düsseldorfer zu einem Ultraschallzentrum aufbauen will. „Wir bauen da ein Leuchtturmprojekt“, sagte Klinikleiter Cruse.

Im Hintergrund laufen noch immer die Vorbereitungen für einen weniger metaphorischen Bau: den Neubau des Klinikgebäudes. „Unser Ziel steht weiterhin. Wir wollen 2021 einziehen“, erklärte Niklas Cruse gestern. Allerdings haben sich die Baupläne geändert. Das neue Klinikum soll nicht mehr in L-Form und den asbestbelasteten Altbau herumkonstruiert werden, sondern am Ende einen kompakten Bau in E-Form mit drei Bettentürmen ergeben.

Ursprünglich hatte die Klinikleitung damit geplant, die aktuelle Bettenzahl von 519 mit dem Neubau auf 450 zu verringern. Gestern bestätigte Cruse, dass vielleicht sogar aufgestockt wird. „Wir werden auf jeden Fall mehr als 450 Betten haben — eher 500 bis 550“, sagte der Klinikleiter. Noch im kommenden Sommer erhofft er sich den Baubeginn. „Sonst schaffen wir 2021 nicht“, stellte er fest.

Das Personalkarussell im Haus drehte sich in der Zwischenzeit rasant. Im vergangenen September besetzte Dr. Lars Basemir die Chefarztposition in der Kardiologie neu, während Dr. Markus Bruchner neuer Anästhesie-Chefarzt wurde. Kurze Zeit später folgten Chefarzt Dr. Dr. Jorge Terzis als neuer Chef der Wirbelsäulenchirurgie und Dr. Ingo Wallert als neuer Kopf der Zentralen Notaufnahme. Im November kam schließlich die neue Chefärztin Dr. Gabriele Kischel-Augart ins Haus und baute die neue Abteilung Gefäßchirurgie auf.