Neviges Kreativmarkt stimmt auf den Herbst ein

Neviges · Unter dem Motto „Herbstzauber“ boten in der Begegnungsstätte „Glocke“ zwei Dutzend Aussteller ihre Waren an.

Beim Kreativmarkt in der „Glocke“ fand bei den Damen vor allem das Angebot an Schmuck große Beachtung.

Foto: Ulrich Bangert

Stilvoll mit einem Gläschen Sekt und den freundlichen Worten der veranstaltenden Schwester Anne Kiepper und Helga Braune begann der 34. Kreativmarkt unter dem Motto „Herbstzauber“ in der Nevigeser Begegnungsstätte „Glocke“. Und die herzliche Atmosphäre zum Auftakt zog sich wie ein roter Faden durch beide Veranstaltungstage in einer Umgebung, die für diese liebenswürdige Veranstaltung wie gemacht schien. „Deshalb käme für uns auch kein anderer Ort für den Kreativmarkt zweimal im Jahr in Frage“, gestand Helga Braune zu der bemerkenswerten Verkaufsausstellung der überwiegend weiblichen Künstler aus der unmittelbaren, aber auch der weiteren Umgebung.

Weiteste Anreise hatte eine Glasgestalterin aus Nottuln

„Rund zwei Drittel unserer diesmal 24 Aussteller sind Stammgäste“; so Helga Braune. „Aber wir achten darauf, dass immer ein Drittel Neue dabei sind, um auch eine gewisse Vielfalt zu garantieren.“ Zu den „Wiederholungstätern“, und zwar mit der weitesten Anreise aus Nottuln im Münsterland gehört Glasgestalterin Angelika Rollbiecki, die Variantenreiches aus Tiffany-Glas anbietet. Krippe, Engel, Christsterne, Weihnachtsbäume und lustige „Nikoläuse“ hat sie im vorweihnachtlichen Angebot, aber auch Zeitloses. „Es gibt Kundinnen, die bei mir Glasbilder vorbestellen, die ich dann nach ihren Wünschen gestalte“, erklärt die Künstlerin und meint schmunzelnd: „Ich mache hier gute Geschäfte.“ Das gilt wohl für die meisten, obwohl der Frühjahrsmarkt bei Glatteis natürlich nicht der Publikumsrenner war.

Aber am Wochenende waren die Verhältnisse bestens, und das Angebot für alle Unschlüssigen, was eventuelle Weihnachtsgeschenke anging, eine wahre Fundgrube. Die Damen, wie auch die Herren hinter den 24 Tischen hatten sich viel Originelles einfallen lassen, und wer hier etwas erstand, konnte sicher sein, ein Unikat erworben zu haben. Egal, ob eleganter Schmuck, in solider Handarbeit und künstlerisch verarbeitete, genähte Taschen, Beutel und Rucksäcke („Ich bin zum zehnten Mal hier und war immer sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, so „Kreativ-Anita“ aus Velbert) oder attraktive Deko für die Adventszeit wie auch für das gesamte Jahr – nahezu alles reizte zum Kauf.

Erstmals dabei war der Krefelder Glaskünstler Harald Harrer, der mundgeblasene Grappa-Gläser, aber auch Amulette und Colliers offerierte und schon am Samstagmorgen auf großes Interesse seitens der fachkundigen Kundschaft stieß. Der Begriff „Leseknochen“ animiert natürlich zum näheren Hinsehen, und unter dem ungewöhnlichen Namen verbergen sich Nackenstützen für Leseratten, die ihr edles Haupt in allen Lebenslagen lesegerecht platzieren wollen.

Gänse als Türstopper dürften keine Tierschützer auf den Plan rufen, da sie aus gepolstertem Patchwork gefertigt sind. Nebenan Flaschen mit geheimnisvollen Essenzen, wie Cassis-Essig und Zutaten für Punsch auf Weinbasis dürften so manchen kalten Abend heimelig werden lassen. Dazu warmes Licht aus handgearbeiteten Kerzen, und man kann getrost singen „wie wird da die Stube glänzen.“

Für den Besuch des Weihnachtsmarktes und die Zeit danach gab es warme, selbstverständlich in Handarbeit erstellte Stirnbänder, Mützen und für zuhause gehäkelte Pantoffeln. Auf dass das Festtagsmenü ebenso gelingt wie die Weihnachtsplätzchen, hatte eine andere Anbieterin Koch- und Backbücher zusammengestellt, die rein äußerlich schon wie kleine Kunstwerke erschienen. „Backbücher sind am meisten gefragt“, verriet die Dame mit den appetitlichen Rezepten. Man konnte sich kaum sattsehen, an all den vielen sympathischen Kostbarkeiten.

Damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam, waren vier junge Damen aus der Familie Schlüteraktiv. Ob Kaffee, Kuchen, alkoholfreie Getränke oder Herzhaftes wie Kürbis-Kartoffelsuppe oder Bockwurst mit Nudel- oder Kartoffelsalat. Das muntere weibliche Quartett tat sein Bestes, um für erhöhte Aufenthaltsqualität zu sorgen.

Der Clou: Die Kunden mussten nicht anstehen, sondern bekamen Speis und Trank an den Tischen serviert. Der Kreativmarkt hatte einfach in jeder Beziehung besonderes Format.