Kuhlendahler Straße: Defekte Relais blockieren Schranken

Erneut Störungen am Bahnübergang Kuhlendahler Straße.

Neviges. Gäste, die zu spät kommen, entnervte Autofahrer, die auf dem Parkplatz des Restaurants wenden — wenn Gastronom Walter Stemberg dies feststellt, weiß er: Die Schranken am nahen Bahnübergang Kuhlendahler Straße sind gestört.

„Die sind regelmäßig kaputt und bleiben unten. Zuletzt an diesem Wochenende, davor im Dezember drei- oder viermal, im gesamten vergangenen Jahr minimum zehnmal“, sagt Stemberg. Und jedes Mal müsse die Polizei kommen, um den Verkehr zu regeln und zu verhindern, dass ungeduldige Autofahrer den Übergang trotz geschlossener Schranken passieren. „Die Leute kennen das schon und fahren zwischen den Halbschranken hindurch. Das ist ein Sicherheitsrisiko“, sagt er.

Ein Sprecher der Bahn in Düsseldorf bestätigt die Störungen am vergangenen Wochenende. Defekte Relais-Baugruppen in der Technik, die die Schranken steuert, hätten sie verursacht. Sie mussten ausgetauscht werden. Von der Fehlermeldung bis zur -behebung habe es am Samstag von 17.20 bis 18.40 Uhr gedauert, am Sonntag von 20 bis 22 Uhr. Die Schranken seien aber nicht die ganze Zeit geschlossen gewesen. „Die Technik an dem Bahnübergang ist etwas älter und damit auch etwas störanfälliger und wartungsintensiver“, so der Bahnsprecher.

Die S 9 verkehrt auf der Strecke in beiden Richtungen im 20-Minutentakt, entsprechend oft müssen sich die Schranken schließen und wieder öffnen. Von regelmäßigen Störungen könne man aber nicht sprechen. Und die Anlage entspreche auch den Sicherheitsstandards. Eine komplett neue Technikausstattung für den Übergang würde nach Angaben des Sprechers etwa 500 000 Euro kosten. „Das wäre kein Hindernis, wenn es sicherheitsrelevante Mängel gebe, aber das ist dort nicht der Fall.“

Die Bundespolizei, die für Bahnanlagen zuständig ist, bestätigt ebenso, dass es an diesem Wochenende und im Dezember Einsätze an der Kuhlendahler Straße gab. Auch bei der Kreispolizeibehörde weiß man von Störungen am Bahnübergang, weil Autofahrer zumeist als erstes bei der Polizei vor Ort anrufen. „Wir können nur verkehrsregelnde Maßnahmen durchführen“, sagt Sprecher Ulrich Löhe. Er warnt dringend davor, den Übergang trotz geschlossener Schranken zu überqueren: „Das ist brandgefährlich. Selbst Züge, die von Neviges kommen, fahren an der Stelle schon 70 oder 80 Stundenkilometer.“