Kunstkolleg International zeigt seine Werke im Rathausfoyer
Das Motto der Gruppe lautet „Kreativität erhöht die Lebensqualität“.
Wülfrath. Die Frage, was denn Lebensqualität ist, ist eine philosophische. Und jeder beantwortet sie anders. Für die meisten aber zählt irgendwie dazu, glücklich zu sein. „Malen kann ich nur, wenn ich innerlich zufrieden bin“, sagt Edda Giesel. „Und so lange ich noch malen kann, geht es mir gut“, fügt die 74-Jährige hinzu. Sie ist ein Teil des Kunstkollegs International, kurz KKI, das jetzt im Foyer des Rathauses ausstellt. Zusammen mit Kristina Enthöfer, Premysel Kostelecky, Marlies Rube, Maria Stalder, Yvonne Luthercord und Gitta Susan Vogel zeigt sie dort, welchen Beitrag die bildnerische Kunst auf sie, ihr Gemüt nebst Leben hat. „Kreativität erhöht die Lebensqualität“, ist der bunte Reigen von insgesamt 35 Bildern überschrieben.
Bewusst ist der Titel weit gefasst, um die vielfältigen Optiken und Techniken präsentieren zu können. „Jeder darf bei uns auf seine Weise malen“, sagt Gudula Schaefer, Sprecherin der Formation. „Jeder hat sein eigenes Farbempfinden und seinen eigenen Stil“, ergänzt Gitta Susan Vogel. Sie zeigt „In the City I und II“ sowie eine Blondine auf grüner Bank am Wassersaum, die ihre langen Beine auf einer Brüstung abgelegt hat, um versonnen ihr Mobilfunktelefon zu bearbeiten. „Whats App“ heißt das Bild. „Mein Hauptaugenmerk gilt der figürlichen Malerei. Was mich fasziniert, sind menschliche Körper.“
Für Jana Kostelecky geht es mehr um Stimmungen. „Jedes Bild braucht nicht nur seine Tiefe und zeigt das Spiel von licht und Schatten. Es drückt etwas aus, das sich nicht in Worte fassen lässt“, sagt sie über ihre Stillleben „Apfelzweig“ oder „Stachelbeeren“. Am KKI, 1975 gegründet und somit im 41. Jahr seines Bestehens, mag sie vor allem die „Gemeinschaft und die Chance, sich auszutauschen“. Immer donnerstags von 19 bis 21 Uhr treffen sich die Hobbymaler, um im Zeichensaal des Gymnasiums zu arbeiten. Dazu lädt das KKI sich auch schon mal Modelle ein, die gezeichnet oder gemalt werden.
Wie das ausschaut, ist in einer Arbeit Gudula Schaefers zu entdecken. Zwischen Marlies Rubes „Geheimnis des Universums“ und einer „Wolkenformation“ sind Kristina Enthöfers Schafe sowie eine Libelle in Acryl zu sehen. Edda Giesel sagt: „Malen ist nicht nur Erholung für mich. Manchmal stehe ich nachts auf, weil mir etwas zum Bild einfällt.“ Ist die Idee umgesetzt, kann sie getrost weiterschlummern.