Marktplatz der Möglichkeiten

Schönheitskur für den Platz am Offers: Im Planungsausschuss wurden erste Vorschläge für die Umgestaltung vorgestellt.

Velbert. Schönheitskur für den Platz am Offers: Er soll samt angrenzender Grünanlage gänzlich umgestaltet werden und künftig als Marktplatz dienen.

Kurzfristig sollen die Technischen Betriebe (TBV) die Fläche für eine baldige Verlagerung des Wochenmarktes vom Europaplatz herrichten, wie der Umwelt- und Planungsausschuss jetzt beschloss. Erste Gestaltungsvorschläge stellte Stadtplaner Tim Edler dem Gremium vor.

Anlass für die Umgestaltung des Platzes ist die geplante Errichtung des Einkaufszentrums, durch das der Europaplatz erheblich verkleinert wird. Spätestens Mitte kommenden Jahres sollen dort die Bagger rollen.

Davon abgesehen ist der Europaplatz schon jetzt für die Marktbeschicker sehr unattraktiv, sie begrüßen einen Umzug zum Offers. Kurzfristig weichen müssten dazu die Laternen und Bäume, die auch bei Kirmes oder Weihnachtsmarkt schon häufig die Nutzbarkeit des Platzes vor der Alten Kirche einschränkten: „Dort passt der Wochenmarkt so nicht hin“, sagte Edler. Der Charakter des Platzes solle jedoch erhalten bleiben.

Langfristig sind neben einer neuen Oberfläche folgende Änderungen im Gespräch: Der Gedenkstein neben der Kirche (Zugang Friedrichstraße) soll einen repräsentativen Platz an zentraler Stelle der Stadt bekommen, die ganze Ecke anschließend mit einer Anlage aus Treppenstufen oder einem Podest neu gestaltet werden.

Einen Einschnitt stellt der sogenannte Geländeversatz am Brunnen dar. Auch dort gibt es schon Vorschläge für verschiedene Treppenformen mit und ohne Verlegung des Brunnens, um den tiefer gelegenen Teil stärker mit dem Platz zu verbinden. Je nach Variante würde der Platz um bis zu 300 Quadratmeter Fläche hinzugewinnen.

Überarbeitet werden sollen außerdem die zur Zeit wenig attraktiven Zugänge von Post- und Offerstraße, wobei noch die Zukunft des nicht genehmigten Anbaus an der leerstehenden Gaststätte „Alte Herrlichkeit“ zu klären ist. Schließlich ist die Einrichtung des Standesamtes mit Trauzimmer im alten Gutshof angedacht.

Zum Zeitplan erläuterte Stadtbaurat Andres Wendenburg, dass die nackte Umrüstung des Offers-Platzes für den Wochenmarkt bis Jahresende abgeschlossen sein soll. Die eigentliche Neugestaltung soll im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens mit umfangreicher Bürgerbeteiligung erfolgen.

Zu möglichen Kosten wollte sich noch niemand konkret äußern. Den städtischen Haushalt soll das Projekt aber nicht belasten, da die TBV für den Umbau verantwortlich seien.

Keine Mehrheit fand bei der anschließenden Abstimmung der von Grünen und Linken getragene Vorschlag, die Bürgerbeteiligung vor jegliche Veränderung des Platzes zu setzen, also auch mit dem „Abräumen“ als Vorbereitung des Marktumzuges zu warten.

Zum einen vermuteten einige Ausschussmitglieder dahinter Taktik, den Bau des bei besagten Fraktionen unbeliebten Einkaufszentrums zu verzögern, zum anderen wurde der Wunsch der Marktbeschicker betont: „Die wollen weg vom Europaplatz, egal ob das Einkaufszentrum kommt oder nicht“, sagt Volker Münchow (SPD).