Parkplatz statt Tiefgarage

Die Politik beschließt Eckpunkte für das neue Einkaufszentrum an der Goethestraße.

Wülfrath. Wie wird das geplante Einkaufszentrum an der Goethestraße einmal aussehen? Eine Frage, die auch der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtplanung (AWS) nicht beantworten kann.

Das Gremium hat zwar mit deutlicher Mehrheit Rahmenbedingungen beschlossen. Das bedeutet aber nicht, dass die Entwürfe, über die seit Monaten diskutiert wird, auch tatsächlich zum Zuge kommen.

Das bestätigte auf Nachfrage der Wülfrather Gruppe (WG) GWG-Geschäftsführer Juan Carlos Pulido, der das Projekt mitentwickelt. Theoretisch könnte der Investor noch einen eigenen Architekten planen lassen.

Der Architekt hätte dann einige Eckpunkte zu beachten, die der AWS beschlossen hat. So ist eine Grundsatzentscheidung in Sachen Parken gefallen. Gegen die Stimmen von WG und Grüne/WWG sowie einer DLW-Stimme hat sich die Politik für eine rein oberirdische Stellplatzanlage ausgesprochen.

Eine Tiefgarage wird es nicht geben. Der Parkplatz wird laut Stadt etwa 175 Stellplätze haben — mehr als das EKZ baurechtlich erfordert. Der Abstand von Parkplatz zur Parkschule werde etwa zwölf Meter betragen — was eine Halbierung zur heutigen Situation bedeuten würde.

Auch in Richtung Jugendhaus wird der Parkplatz ausgedehnt. Der Abstand zu diesem Gebäude: 27 Meter. „Ein guter Kompromiss“, befand Planungsamtsleiterin Christiane Singh.

Weitere Eckpunkte, die beschlossen wurden: Die Fassade soll farblich in weiß und grau mit einigen farblichen Akzenten gestaltet sein. Als Material wird eine Kombination aus Stein, Metall und Putz gewünscht. Der Haupteingang wird gegenüber dem Parkplatz Diek sein.

Eine Alternativplanung, die auf Initiative der WG eine Investoren- und Planergruppe aus Velbert und Wülfrath erstellt hat, durfte im AWS nicht präsentiert werden. Auf Nachfrage von Reiner Heinz (WG), erläuterte Ausschuss-Vorsitzender Axel C. Welp (SPD) die Gründe: So habe eine erste Prüfung der Pläne seitens der Stadt ergeben, „dass der Entwurf mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet“.

Außerdem habe der Rat die GWG mit der Projektentwicklung beauftragt. Rein formal müsse die Alternativbeplanung also nicht der Stadt, sondern der GWG vorlegt werden. „Das kann ja noch passieren. Die Tür ist nicht zugeschlagen“, sagte Welp. Nach WZ-Informationen sollen auch Architekten aus Mettmann an einem alternativen Konzept für das Rathaus- und Stadthallen-Areal arbeiten.

Die GWG wird nun bei den Investoren, die Interesse bekundet haben, konkret nachhaken. Nach weiteren Prüfungen — unter anderem der Bonität — soll die Gesellschafterversammlung eine Entscheidung treffen. Den letzten Beschluss muss der Rat fassen: Schließlich muss er dem Verkauf des städtischen Grundstücks zustimmen.