Mehr Kontrollen vor Grundschulen

Weil Eltern beim Bringen ihrer Kinder nicht immer die Park- und Verkehrsregeln einhalten, verstärkt das Ordnungsamt seine Präsenz.

Foto: Stefan Fries

Wülfrath. Der silbergraue Minivan rollt langsam vor. Das Tempolimit hält der Fahrer auf der Lindenstraße vor der Grundschule locker ein. Dann stoppt er das Auto direkt vor dem Schultor. Er steigt aus, öffnet den Kofferraum, holt einen bunten Tornister und einen Sportbeutel heraus. Er öffnet die hintere, linke Tür. Seine Tochter springt heraus. Er nimmt sie an die Hand und bringt sie ins Schulgebäude.

Das sind die Situationen, die nicht nur Schulleiterin Marlies Leuth ärgern. Nun kontrolliert das Ordnungsamt verstärkt vor der Lindenschule, aber auch vor der Parkschule.

Morgens kurz nach 7.30 Uhr wird es vor der Lindenschule eng. Mama- und Papa-Taxen fahren heran — und parken längst nicht immer regelkonform. Zwei Bereiche sind da besonders im Blick: die Bushaltestellen sowie die Zufahrt am Schultor, die für Rettungsfahrzeuge freizuhalten ist. „Es ist nicht das Problem, wenn jemand kurz hält und sein Kind rauslässt“, sagt Ralph Elpers vom Ordnungsamt, aber das Parken in genannten Bereichen soll unterbunden und geahndet werden. Das gilt auch für den Bereich Parkschule, wo Eltern ihr Auto auch schon mal auf dem Gehweg zur Spielwiese im Stadtpark abstellen. „Das geht nicht“, sagt Elpers.

Zwei Verwarnungen hat Agnes Kausche, Außendienstmitarbeiterin der Stadt, am Dienstagmorgen ausgesprochen, „und viele Hinweise gegeben“, sagt sie. Mit Präsenz vor Ort will die Stadt die Eltern auf Fehlverhalten hinweisen. „Wir sehen, dass die Leute schnell darauf reagieren“, sagt Elpers. Ob ein verändertes Verhalten dauerhaft ist, erwartet er aber nicht. „Wir müssen immer wieder mal da sein.“

Doch nicht nur das Parken ist ein Problem. „Manche wenden hier mit Schmackes auf der Straße und auf dem Bürgersteig“, sagt Kausche. Gerade in den dunklen Morgenstunden sei das gefährlich. Marlies Leuth appelliert: „Die Eltern dürfen ihre Kinder nicht überbehüten. Sie müssen sie nicht bis in die Schule bringen.“