Mehr Zoch geht gar nicht

Mit 29 Wagen war der Rosenmontagszug durch Rohdenhaus voll ausgelastet — und voll ausgelassen.

Foto: S. Bahrmann

Was war Elvira Jansen vor einem Monat noch besorgt. Da standen bei der Vorsitzenden der Kalkstadt-Narren lediglich 18 Gruppen auf dem Zettel — zehn davon aus den eigenen Reihen. Am Rosenmontag strahlt sie vom Motto-Wagen herab: „Wir sind jetzt doch noch auf 29 Wagen gekommen, unser Aufruf in der Zeitung hat gewirkt.“ Der Zoch durch Rohdenhaus hat damit seine derzeit mögliche Maximallänge erreicht. Jansen: „Ich hätte keinen einzigen Wagen mehr aufnehmen können.“

Foto: D. Janicki

Statt Lindwürmchen startet um kurz nach 15 Uhr also ein ausgewachsener Karnevalszug mit 360 fantasievoll kostümierten Narren vom Parkplatz des Paul-Ludowigs-Hauses. Damit ist Wülfrath inzwischen wieder auf einer Augenhöhe mit Velbert — was den Jecken in Sachen guter Laune sowieso nicht schwerfällt.

Foto: Dietrich Janicki

15.10 Uhr: Die ersten Kamelle schlagen Am Kliff ein. Die Narren sind bestens gelaunt, schließlich arbeiten einige schon seit fast einer Stunde an einem milden Februar-Sonnenbrand.

Vorneweg wärmen die Kalkstadt-Narren und das Kinderprinzenpaar Lina I. und Patrik I. mit Helaus und Kamelleregen auf. Es folgt eine bunte Wagen-Mischung: Da feiern etwa „Die fleißigen Engel“ mit einer übergroßen Torte ihren fünften Geburtstag und das Theater Mintestrone warnt auf seinem Wagen: „Bleibt die Kultur in Wülfrath frostig, wird der Ritter bald ganz rostig.“ Vom nächsten Vehikel verteilen Bäuerinnen Süßigkeiten. Das Motto: Frau sucht Bauer.

Die Liebe zum Detail beim Wagenbau spiegelt sich auch am Zugrand wider. Eine Piraten-Gruppe hat ihr eigenes Schiff mitgebracht. An Bord: Ein Kasten Bier und brauner Rum — wahrscheinlich von Übersee.

Sechs Gruppen sind zum ersten Mal dabei. Etwa die Kindertanzgruppe „Pinke Perlen“ und das Zumba-Team von Simone Trinkl. Die Tanzlehrerin sagt: „Wir haben mitgemacht, weil wir gehört haben, dass es so wenig Anmeldungen für den Zug gibt.“ Sie war überrascht, wie leicht sich alle Teilnehmer zum Mitmachen mobilisieren ließen. Wenn’s drauf ankommt, wird eben jeder jeck.

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