Queen Amber grüßt Velberts Jecken
Aus der englischen Partnerstadt Corby sind die Majestäten angereist, um 25 000 Menschen beim Zug zuzujubeln.
Die Velberter Narren ließen sich den Spaß nicht verderben: An die 25 000 Menschen feierten laut Polizei längs der Friedrichstraße den Rosenmontagszug.
Ein karnevalistischer Treff am Offersplatz heizte erstmals schon ab Mittag den Narren ein, sorgte auch nach dem Zug weiter für Stimmung. „Dieser Treff ist eine gute Idee“, findet Sibylle Astrath, die sich wie Ehemann Andreas als Super-Mario verkleidet hat. Gemeinsam mit Kindern und Freunden schunkelt sich das Paar vor der Alten Kirche warm, während man auf den Zug wartet. Von der Absage des Braunschweiger Umzuges aufgrund einer Terrordrohung haben die jungen Eltern aus der Zeitung erfahren, doch beim Velberter Zug fühlen sie sich sicher: „Passieren kann einem überall was“, meint Sibylle Astrath.
„Natürlich macht man sich Gedanken“, sagt Urgemütlich-Präsident Markus Schemken zum selben Thema, „aber wollen wir uns von denen kleinkriegen lassen?“ Ohnehin ist der Karneval in Velbert eine multikulturelle Angelegenheit, wie etwa die internationale Besatzung des Wagens vom SC Velbert zeigt. Dessen Heck trägt eine klare Ansage: „Helau rufen, sonst gibt’s nix!“ heißt es unmissverständlich.
Queen Amber, die junge Karnevalskönigin aus der englischen Partnerstadt Corby, und ihr Gefolge wissen hingegen noch nicht so genau, was auf sie zukommt — der Karneval auf der Insel unterscheidet sich um einiges vom deutschen Pendant und findet meist im Sommer statt. Einzig Princess Lana kennt die hiesigen Gepflogenheiten, ist schon vor drei Jahren als Junior Princess im Zug mitgefahren. „Very funny“ - sehr lustig fand sie das damals trotz Schneetreibens.
Warm verpackt in kuschelige weiße Umhänge rollen die jungen Damen in Cabrios im Konvoi mit, werfen fleißig Kamelle und Popcorn-Tütchen. Auch für Corbys Bürgermeister Anthony Dady, der sich besonders über den warmherzigen Empfang seiner Delegation in der Schloßstadt gefreut hat, ist es der erste Besuch im Velberter Karneval. Das Oberhaupt der Partnerstadt fährt auf einem der Motivwagen mit, wirft ebenfalls Kamelle und hat offensichtlich großen Spaß.
35 Einheiten zählt der Zug laut Zugleiter Michael Schmidt, nach 20 Minuten hat der närrische Lindwurm mit der Langenberger Straße die erste Krezuung passiert und rollt in Richtung Innenstadt. Ihm folgen die Reinigungskolonnen der TBV, dann ist auch diese Parade Geschichte. Aus Sicht der Polizei ein sehr ruhiger Umzug — sie meldet: keine besonderen Vorkommnisse.
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