Messerstecher: Suche nach der Wahrheit
Wülfrath/Wuppertal. „Wir suchen die Nadel im Heuhaufen“, sagte Vorsitzender Richter Robert Bertling eindringlich zum Zeugen im Fall der Messerstecherei, die sich im April in einem Haus an der Mettmanner Straße ereignet hat.
Am Donnerstag sagte vor dem Landgericht der Mieter aus, in dessen Wohnung am 17. April ein 24-Jähriger einen 27-Jährigen niedergestochen hatte. Der 27-Jährige hatte zuvor bei dem Mieter Obdach gefunden und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden.
Der Mieter wiederum war vor der Tat im Stadtpark auf den Angeklagten getroffen. Der 24-Jährige habe ihn gefragt, ob er ihm Speed verkaufen könne, sagte der Mieter. Er sagte zu — kam aber entgegen der Abmachung nicht zurück, um die Droge zu liefern. Später kam es zu der Messerstecherei in seiner Wohnung, von der der Angeklagte sagt, es sei Notwehr gewesen, das Opfer hingegen von einem unerwarteten Angriff spricht. Von einem Streit um Geld zwischen seinen Bekannten, der zur Tat hätte führen können, wusste der Mieter nichts. Einen Streit mitbekommen haben an jenem Abend allerdings die Nachbarn im hellhörigen Haus an der Mettmanner Straße. Einer von ihnen berichtete von einem Krachen wie von fallendem Geschirr. Danach habe er Hilferufe gehört.
Der öffentliche Prozess wird am Freitag fortgesetzt. fsch